Die Zeitung auf dem iPad: taz gibt auf

Mit dem iPad wird alles besser – das war zumindest die Hoffnung der Zeitungsverlage. Wenn mehr Menschen das iPad nutzen um Bücher zu lesen und Zeitschriften zu kaufen, hat das Geschäftsmodell von Paid Content (in Form von Apps) eventuell auch eine Chance. Allerdings wurde bereits kurz nach Verkaufsstart des iPads klar, dass dies kein Selbstläufer werden würde. Im Gegenteil, die Verkaufszahlen von Apps aus dem News-Bereich waren eher enttäuschend.

Die taz hat jetzt als erste Zeitung die Konsequenzen gezogen und stellt die iBook Ausgabe für das iPad ein. Der Grund dafür liegt aber nicht in der mangelndes Resonanz sondern in technischen Problemen. Apple schafft es derzeit nicht, den eigene Appstore zeitnah zu aktualisieren. Damit erscheinen die iBook Ausgaben der taz im App-Store teilweise erst Tage nachdem man sie offline oder im Netz lesen konnte. Für ein Nachrichtenblatt , das von der Aktualität der Nachrichten lebt, ist das natürlich tödlich, nichts ist so uninteressant wie die Nachricht von gestern. Eine Aktualisierung der Tagesausgabe scheiterte zudem daran, dass dann keine neuen Verkäufe mehr möglich sind. Wer die App das iBook vom 1.7.2010 gekauft hat, kann es nicht erneut kaufen, auch wenn das iBook mitlerweile aktualisiert wurde und die Inhalte vom 2.7. enthält.

Apple selbst kann bei diesem Problem recht wenig helfen: lauf Auskunft des Unternehmens sei der Appstore nicht für den Verkauf von täglichen Newsmagazinen gedacht und daher lässt sich das Aktualisierungsintervall auch nicht kurzfristig ändern. Zeitungen und Zeitschriften auf dem iPad dürften also (zumindest auf App-Basis) daher auch in Zukunft eher eine Ausnahme sein. Damit hat sich wieder eine Hoffnung der Verlage auf Einnahmen au dem Internet zerschlagen.

4 Kommentare zu "Die Zeitung auf dem iPad: taz gibt auf"

  1. Zumindest das Kioskmodell, wo man täglich eine Ausgabe erwirbt, funktionert nicht. Ansonsten machen ja einige Verlage vor, wie es geht. Handelsblatt, Bild, Welt u. a. funktionieren doch einwandfrei. Zeitung lesen auf dem IPhone oder IPad wird sich in Zukunft noch stärker durchsetzen.

  2. Das ist doch ohnehin Quatsch, jeden Tag neu kaufen zu müssen. In der Regel sollte das doch über ein Abo gehen, oder?

    Gruß Michael

  3. freetagger | Juni 30, 2010 um 20:16 |

    So sehe ich das auch wie Michael. Lese sehr gerne die Welt App. Aufm iPad und zahle dann vielleicht nach der Bestzeit das Abo.
    Taz ist das nicht die Thüringer allgemeinzeitung?

  4. Bastian | Juli 1, 2010 um 7:33 |

    Nein, das ist die TA 🙂 Die taz ist „die Tageszeitung“ (ohne ein regionales Kennzeichen).

    @Michael soweit ich weiß bietet der Appstore derzeit keine Abo Möglichkeit an 🙁 Hat vielleicht auch sein Gutes wenn man den Ärger im Abobereich betrachtet.

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