Post View – die Finanzierung von Trash?

Ich bin mir nicht ganz sicher woran es liegt, aber derzeit scheint das Thema Post-View Werbung wieder verstärkt in der Diskussion zu sein. Eisy hat ein seinem Blog dem Thema gleich drei aktuelle Beiträge gewidmet (Teil1, Teil2 und der inoffizielle Teil3), Olaf Kerner spricht hier ein paar klare Worte und jojo hat bereits ein paar Themen dazu zusammengefasst:

Julian hat noch einen zweiten Post zum Thema Postview geschrieben: Postview Tracking die Zweite. Bei Superclix hat man sich vor 10 Tagen ebenfalls mit dem Thema beschäftigt. Ebenso der Montiman. Grade ist auch noch frisch ein Beitrag von Pascal eingetrudelt: Was eigentlich hinter der ganzen PostView Diskussion steckt

Ich habe den Eindruck, dass derzeit der Kampf zwischen zwei Vermarkterformen geführt wird: Einerseits den Affiliates die auf SEO/SEM setzen und mit recht hohen Kosten pro Kunde Sales vermitteln und auf der anderen Seite den High-Traffic-Seiten die in erster Linie über eine große Reichweite die Refinanzierung versuchen.

Gerade im Bereich des Massentraffic gibt es derzeit das Problem, dass es kaum gute Vermarktungskonzepte gibt. Ein wenig Adsense hier und (wenn man das Risiko mag) auch ein paar Layer – wenn man Glück hat vielleicht auch noch die eine oder andere Direktbuchung – viel mehr steht da zur Refinanzierung kaum zur Verfügung. Post View Werbemittel die bereits bei Kontakt Cookies setzen und den Kunden dann die nächsten 30 oder 60 Tage immer wieder dem Portal zuordnen kommen da wie gerufen. Denn hier kann man eben mit der Reichweite Geld machen – sehr zum Ärger der Affiliates die viel Geld für einen einzelnen Kunden ausgeben und dann ihre Cookies eventuell überschrieben bekommen.

Für die Monetarisierung von Massentraffic kommt Post View also wie gerufen und entsprechend wird es auch in Zukunft immer wieder den Bedarf dafür geben. Auf der anderen Seite haben auch Merchants immer wieder Bedarf an großer Reichweite für ihre Kampagnen, insbesondere wenn es um den Brand-Aufbau geht oder neue Produktvarianten vorgestellt werden sollen. Wir werden also wohl auch in Zukunft Postview als Werbemöglichkeit haben, einfach weil der Bedarf dafür nach wie vor vorhanden ist. Es wäre daher wohl sinnvoller sich über Regelungen in dem Bereich Gedanken zu machen die für mehr Transparenz und Fairness sorgen anstatt gegen Postview anzukämpfen.

13 Kommentare zu "Post View – die Finanzierung von Trash?"

  1. Ärgerlich wird es meiner Meinung nach nur, wenn die Cookies gesetzt werden obwohl der Besucher nicht einmal einen Banner wahrgenommen hat für den kleinen Publisher bei dem der Klick statt fand. Generell ist Postview nicht böse, solange die Sales gerechtfertigt sind.

    Wie wäre es z.B., dass der Besucher mindestens über das Werbemittel mit der Maus fahren soll und erst dann ein Cookie geschrieben wird? Meist hat man die Augen ja direkt am Mauszeiger.

  2. Zitat: „Post View Werbemittel die bereits bei Kontakt Cookies setzen und den Kunden dann die nächsten 30 oder 60 Tage immer wieder dem Portal zuordnen…“

    Ich finde es faszinierend, wie sich das Gerücht beharrlich hält, dass die Cookielaufzeit bei Postview dem des Klicktracking entspricht. Ich nehme nicht an, dass es einen Advertiser gibt, der hier nicht unterscheidet.

  3. Bei der Laufzeit der Cookies die aus Postview entstehen, setzt man – soweit ich es bisher aufschnappen konnte – wohl auf 24 Stunden bis 7 Tage. Aber nicht auf solche Langzeit-Cookies wie bei PPS etc. Ansonsten darf Postview auch nie mit Cookie-Dropping verwechselt werden, sonst steht man hier am selben Punkt, wie in vielen anderen Blogs.

  4. @sascha – ich habe leider keine verlässlichen Informationen zu unterschiedlichen Laufzeiten gefunden. TD zum Beispiels gibt auch bei Merchants die iSales zulassen nur eine Laufzeit von Cookies aus. Daher denke ich schon (pure Vermutung) das hier postview und normale Cookies gleich aufgebaut sind.

    @eisy – imho ist der Übergang von postview zu cookiedropping fließend. In Newsbereich wurde ja häufig darauf hingewiesen dass mit Sudoku-Spielen, Artikelstreckungen über 10 Seiten usw. die zahl der Seitenaufrufe (und damit auch die Zahl der möglichen Werbekontakte samt Cookies) mehr oder weniger beliebig gesteigert werden kann. An welcher Stelle beginnt Dropping und wo endet da normales Postview? Und ist es schon dropping wenn ich in einem Half-Banner (eventuell im Sichtbereich) 20 Postview Anbieter rotieren lasse?

  5. Solange die Post View Cookies nur eine 2 Priorität haben und die Klick Cookies bevorzugt werden, ist dies doch kein Problem. Problematisch wird es doch nur, wenn der SEO/SEM´ler den Klick Cookie nicht vergütet bekommt sondern die Traffic Seite mit ihrem Post View Cookie. Ganz wichtig ist allerdings auch eine netzwerkübergreifende Zählung. D. h. wenn Partnerprogramm x über Affili.net, Zanox, Tradedoubler … das Partnerprogramm anbietet und den Tradedoubler Post View Cookie vergütet und den Klick Cookie bei Zanox storniert. Dann ist dies natürlich schon unfair. Sollten es einige Merchants/Agenturen allerdings nicht einsehen und Post View Cookies bevorzugen, dann werden sich früher oder später diejenigen, die SEO und SEM betreiben und an schwächeren EPCM leiden, hoffentlich zwei mal überlegen ob das ein oder andere Parterprogramm nicht doch lieber rausfliegen sollte und durch ein besseres ersetzt wird.

  6. Natürlich kommt PostView für die HighTrafficer wie gerufen, nur ist der Ansatz meiner Ansicht falsch, dafür die Merchant’s und die Performance Affiliate’s für’s „Banner einblenden“, was neuerdings auch als Brandaufbau, bzw. -ausbau bezeichnet wird, zu melken.

    Für Impressionen zu zahlen hat sich nicht umsonst eben nicht durchsetzen können.

  7. Ich selbst betreue als Consulter für einen Merchant in diversen NEtzwerken ein Programm. Post View wird ebenfalls eingesetzt, daher folgende Informationen:

    1. Nicht jedes Netzwerk unterscheidet sauber in der Auswertung zwischen Klick und Postview Cookies. Das ist nachteilig für gute Klickuservermittler
    2. Laufzeiten von PV Cookies sind oftmals gleich wie KlickCookies ausser der Merchant bzw. Consulter versteht sein Handwerk und ändert es ab (so bei uns)
    3. Nur ein guter Merchant (und dessen Consulter) unterscheidet zwischen Klick und PV Cookie und vergütet erst Klick vor PV bei Doubleconversion zwischen den Netzwerken.
    4. Es gibt zahlreiche PV Publisher die versuchen mit massivem Cookiespamming Umsätze zu erzielen. Oftmals durch Refresh von bis zu 30 Werbepartnern auf einen Bannerslot, durch 1×1 PixelFRames und so weiter.

    PV kann sehr gut sein und von Vorteil für Klickcookiewebmaster sein, aber NUR (und nur dann) wenn ein guter Merchant oder Consultant das Programm verwaltet und regelmäßig prüft. Bei Zanox z.B. kenne ich aktuell nur EINEN Merchant der wirklich sehr eindeutige und stabile Regeln hat, beim Rest hab ich den Eindruck, dass die Merchants gar nicht wissen wieviel Geld sie verlieren.

  8. Ich denke auch das PostView an sich nichts schlimmes ist und sich gut für die Vermarktung von Massentraffic eignet, aber man muss wirklich bei allen Programmen und auf allen Netzwerken konsequent den Cookie des qualitativ besseren Affiliate (also der der seinen Traffic über SEO/SEM generiert) denen die durch PV erzeugt wurden vorziehen. Und natürlich sollten PV Cookies auch max. 7 Tage gültig sein.

  9. wir sind einer der größeren post viewer, hier unsere erfahrungen:

    – cookie laufzeit ist bei td für isales meistens zwischen 3-7 tagen. bei anderen netzwerken können es auch mal 30 tage sein, das hängt vom merchant ab

    – bei vielen merchants gibt es sogannte high trafifc landing pages, wo der merchant bzw. die betreuende agentur einen cookie setzen, um dann später in der cookieweiche view cookies und click cookies unterscheidne zu können

    – bei diesen merchants überschreiben click cookies view cookies mit einer ausnahme: es kann zu problemen kommen wenn der vcookie in netzwerk a und der ccookie in netzwerk b gesetzt wurden. einige cookieweichen bei den merchants haben in diesem fall probleme.

    – merchants die keine high traffic landings oder cookieweiche haben, oder 30-tage cookielaufzeit, werden immer seltener

    – das gilt meiner erfahrung nach auch für black hat post viewer. die merchants schauen immer genauer hin. viele haben closed groups oder wollen diese einführen. um in diesen groups dabei zu sein, muss man sauber arbeiten und leistung bringen.

    – post view ist unter massiver kritik bei den media agenturen, da diese ihre claims in gefahr sehen. es geht zwar nur um restplätze, aber anscheinend wird es trotzdem ernst genommen.

    – affiliate marketing tut sich natürlich keinen gefallen, dass die branche sich auch noch untereinander fleddert.

    glück auf, kain

  10. @Jason – hatte ich mir auch schon mal angeschaut aber die TKP von 25-40 Cent sind dann doch nicht so berauschend. Wenn man bedenkt, dass Layeranbieter in dem Bereich das Zehnfache geboten haben 🙁 Lohnt sich das noch?

  11. @Jason, sagt mal eurem Werbetexter das er dir unauffälligere Werbetexte geben soll.

  12. Florian Gunther | Februar 3, 2010 um 0:11 |

    Hallo zusammen,

    Ich geb Jason hier mal Recht (ob Werbetexter hin oder her 😉 ): Habe auf meinen Webseiten auf Werbung von http://www.postview.de eingebaut und betreibe parallel Adsense. Bis jetzt hab ich super Umsätze und vor allem endlich mal nen vernünftigen Support.

    Ganz ehrlich: Jeder Webmaster weiß das Layer-Ads verhasst sind und sich direkt auf die Besucherzahlen auswirken wenn man nicht gerade eine Erotik oder Warez-Seite hat 🙁

  13. Inzwischen wurde ja zum Glück etwas auf dem Postview-Markt aufgeräumt, soll heißen, dass es bei den meisten PPs nur noch eine kleine Gruppe von verlässlichen „Efficient Reach“ Partnern gibt. So hat man wenigstens die Chance, dass Betrug auffällt.

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