Leistungsschutzrecht für Blogs

Auf basicthinking ist gestern ein schöner Artikel erschienen der den Umgang der Medien mit Blogs ein wenig näher beleuchtet. Oft werden Blogs als Quelle benutzt ohne sie korrekt zu zitieren. Verweise auf die Quelle oder den Autor fehlen oft ganz.

Vor dem Hintergrund, dass es gerade die Print-Medien sind, die oft und gerne ein Leistungsschutzrecht für ihre Werke fordern, weil sie der Meinung sind, dass ihre Arbeit kostenlos genutzt wird, ist dieser Punkt sehr interessant. Oder um es nochmal konkret zu machen: In der Hamburger Erklärung schreiben die Verlage

 

… Zahlreiche Anbieter verwenden die Arbeit von Autoren, Verlagen und Sendern, ohne dafür zu bezahlen. Das bedroht auf die Dauer die Erstellung von Qualitäts-Inhalten und von unabhängigem Journalismus.

Wir treten deswegen entschieden dafür ein, den Schutz geistigen Eigentums im Internet weiter zu verbessern. …

Scheint so als würde diese Erklärung nur in eine Richtung gelten, nämlich dann, wenn es darum geht Inhalte von Verlagen zu schützen. Im umgekehrten Fall drückt man schon mal ein Auge zu wenn es um die Übernahme von Informationen und Inhalten geht.

Blogger scheinen gerade im Techbereich (aber nicht nur dort) deutlich näher am Geschehen zu sein als die vom Personalabbau gebeutelten Redaktionen. Es wäre also nur fair die Arbeit der Blogger auch entsprechend zu würdigen.

PS. Damit niemand die Überschrift falsch versteht: Ich halte ein Leistungsschutzrecht für Blogger für ebenso sinnlos uns sogar gefährlich wie ein Schutzrecht für Verlage es wäre. Informationen und News sind frei und sollen es auch bleiben – aber deswegen kann man der Quelle einer Meldung durchaus ein wenig Respekt entgegen bringen.

 

 

 

 

 

1 Kommentar zu "Leistungsschutzrecht für Blogs"

  1. Peer Spektive | Mai 30, 2011 um 11:09 |

    Die Wiedergabe einer reinen Meldung ist ja auch nicht so sehr das Problem. Firma x hat Produkt y herausgebracht mit den technischen Eigenschaften z. Das mag interessant sein, wenn man so was als erster melden will aber eine Urheberschaft steckt da nicht dahinter. Dumm wird es, wenn die Eigenleistung des Journalisten oder Bloggers kopiert wird, der das Produkt getestet und bewertet hat, denn da steckt wirklich viel Arbeit drin und vor allen Dingen auch eine Menge lang erarbeitetes Know-how…

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