Die Versuche der große Zeitungen, im Internet ihre Inhalte kostenpflichtig anzubieten laufen noch und es ist nicht sicher, wie diese Tests ausfallen werden. Die Studien dazu sprechen allerdings ein eher negatives Bild. Nur die wenigsten Nutzer würden im Internet für Newsinhalte zahlen.

Die neusten Zahlen kommen in dem Bereich von Nielsen. Bei einer Online-Umfrage mit 27.000 Teilnehmern gaben 79 Prozent an allgemein für Online-Inhalte kein Geld ausgeben zu wollen. Interessant dabei: Für Inhalte wie Videos, Musik oder auch Spiele waren mehr Nutzer bereit einen Beitrag zu zahlen. Im Bereich der News gab es dagegen kaum Zustimmung zu Paid Content-Modellen. Das könnte damit zusammenhängen, das Nachrichten derzeit kaum als eigentliche Ware betrachtet werden, für die man bereit wäre Geld auszugeben. Eventuell ließe sich hier auch wieder ein Zusammenhang mit der Qualität der angebotenen Nachrichten ziehen.

Auf ähnliche Ergebnisse kommt eine andere Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Befragt wurden dabei 16.8000 Nutzer aus 17 Ländern. Gerade einmal 13 Prozent der Befragten in dieser Studie waren bereit, für digitale Inhalte Geld auszugeben. Eine genauere Klassifizierung nach der Art der Inhalte erfolgte hier nicht.

Wie man mehr Nutzer von Bezahlinhalten überzeugen könnte zeigt eine Studie der Europäischen Kommission. In dieser Befragung von Mitte 2009 gaben zwar auch nur knapp ein Drittel der Befragten an, für digitale Inhalte bezahlen zu wollen, allerdings wurde dann auch gefragt, welche Maßnahmen die Einstellung eventuell noch ändern könnten. Genannt wurden in dem Zusammenhang natürlich der Preis (niedriger wäre besser), aber auch einfache Zahlungssysteme, bessere Inhalte und bessere Verfügungsgewalt über die gekauften Inhalte. DRM-Systeme die dafür sorgen, dass man gekaufte Musikstücke nur beschränkt weiterverteilen kann oder die nur das Abspielen auf bestimmten Systemen zulassen wären hier also eher kontraproduktiv.

Prinzipiell scheint also die Ablehnung gegenüber Bezahlinhalten im Internet nach wie vor sehr hoch zu sein. Es wird interessant werden zu sehen, ob de neuen Angebote der Verlage im Internet an diesem Punkt etwas ändern können oder ob man in einigen Monaten alle Inhalte wieder kostenlos zur Verfügung hat.