Millionenfacher Spam

Google hat wieder eine Änderung am Algorithmus online gestellt. Diesmal soll es laut Matt Cutts in ersten Linie darum gehen, doppelten oder automatisierten Content (Spam) in den Serps zu erkennen und entsprechend herauszufiltern. Die Änderung könnte dabei nicht nur Content-Farmen betreffen sondern durchaus auch Thin Affiliates die mit wenigen Landingpages und Produktbeschreibungen aus dem Katalog arbeiten.

Ob die Änderungen auch schon direkt für Europa und Deutschland kommen ist nicht nicht ganz klar. Im Blogpost dazu spricht Google eigentlich nur von den englischen Seiten bei denen man gute Erfolge erzielt hat. Durchaus möglich, dass die Änderungen am Algo auch erstmal englischsprachige Seiten betreffen.

Das Problem mit dem Spam

Nach Aussagen von Google (in Form von Matt Cutts) ist das Problem derzeit eher klein. Nur 2 Prozent aller Suchanfragen würden sich durch die neue Spamerkennung ändern, in weniger als 0.5 Prozent der Fälle wäre die Änderung so stark dass Nutzer die Änderungen auch bemerken würden. Das liest sich in relativen Zahlen tatsächlich eher wenig. Allerdings sollte man sich vor Augen führen, dass die Anzahl der Suchanfragen bei Google extrem hoch ist. So wurden in Deutschland 2010 laut Comscore bei Google 5,6 Milliarden Suchanfragen allein im Monat Dezember 2010 gestellt. In 2 Prozent der Fälle wäre dabei Spam ausgeliefert worden der mit der Änderung des Algorithmus nun bekämpft würde. In absoluten Zahlen wären also in 112 Millionen Fällen Serps mit Spam ausgeliefert worden. Das ist dann keine kleine Zahl mehr sondern ein massives Problem. Selbst wenn man die 0.5 Prozent zu Grund legt wären es immer noch 28 Millionen Suchanfragen pro Monat, bei denen auch für die Nutzer spürbar Spam in den Serps ausgeliefert würde.

Diese Zahlen machen deutlich, warum Google damit eben doch ein Problem hat und was für ein gutes Geschäft Spam bzw. automatischer Content zu sein scheint.

Content Farmen als neues Problem

Anders als noch vor wenigen Jahren geht es bei der aktuellen Änderung weniger um die berüchtigten Viagra Seiten. Spam im Jahr 2010 sind Inhalte von geringer Qualität die in Massen produziert werden und möglichst breit die Longtail-Begriffe abdecken. Die Kosten für die Erstellung sind niedrig und die Margen ergeben sich aus dem massenhaften Verbreiten solcher Seiten. Der Mehrwert der Inhalte für die Nutzer ist eher fraglich: Oft werden zu bestimmten Themen keine wirklichen Informationen gefliert sondern nur ein allgemeiner Text zur Verfügung gestellt. Wenn die Nutzer in den Serps dann in den ersten 10 Suchergebnissen nur solche belanglosen Informationen finden ist der Frust natürlich groß. Kein Wunder also dass Google damit auch ein Problem hat.

Die nächste Runde gegen Spam

Das Spam-Problem und Googles Versuche, dagegen vorzugehen sind allerdings ein Kampf der noch kein Ende zu finden scheint. Immer wenn Google eine Möglichkeit gefunden hat gegen die aktuellen Arten von Spam in den Serps vorzugehen, finden die Spammer andere Möglichkeiten die Serps zu bestücken. Die bisherige Historie der Spambekämpfung spricht dabei eine deutlichen Sprache:

Der Kampf um saubere Serps dürfte also auch nach der neuen Änderung nicht zu Ende sein. Es wird wahrscheinlich neue Varianten geben wie man Serps automatisch mit Content bestückt oder wie man zumindest Google vormacht, dass es sich bei den Seiten um wertvolle Seiten handelt.

3 Kommentare zu "Millionenfacher Spam"

  1. Das finde ich super,
    mich stören diese ständigen Spam-seiten ungemein.
    Martin

  2. Daniel von spar-maschine.de | Februar 3, 2011 um 11:51 |

    Mir fallen auch immer wieder Spam Kommentare mit Backlinks zu diesen Conten-Farmen in meinem Blog auf. Danke für deinen Artikel, der mir wieder ein bisschen mehr Einblick in die Spam-Industrie verschafft hat 🙂

  3. Es wird auch Zeit, dass Google etwas gegen Spam unternimmt. Es ist echt ärgerlich, dass Webseitenbetreiber von Google mit top Platzierungen in den Suchergebnissen belohnt werden, obwohl sie nur Content von anderen Seiten 1 zu 1 übernommen haben. Ich hoffe, Google setzt dem Spamming konsequent ein Ende. Dann hätte die Seiten eine Chance, die wirklich Mehrwert enthalten und wo auch Arbeit in der Contenterstellung steckt.

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