Ab und an kommt jeder Webseiten-Betreiber und Blogger an den Punkt: Das alte Theme gefällt einfach nicht mehr und es gibt viele Features die man auf anderen Seite gesehen hat und die man auch gerne einbauen möchte. WordPress macht den Wechsel des Designs einer Seite auch recht einfach, mittlerweile muss man nicht mal mehr den FTP Server bemühen sondern kann per Mausklick neue Templates direkt vom WordPress Server herunter laden und installieren.
So ein Wechsel des Aussehens einer Webseite birgt jedoch auch einige Risiken. Viele Betreiber klagen nach einem Wechsel über kurz- oder auch längerfristige Einbrüche bei den Besucherzahlen, die meist darauf zurückzuführen sind, dass sich das Ranking in den Google Suchergebnissen verschlechtert hat.
Ein neues Theme bedeutet in der Regel auch, das sich die OnPage-Faktoren der Suchmaschinenoptimierung ändern – das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Ranking der Seite. Daher sollte man vor einer größeren Umstellung des Designs einer Webseite das neue Theme auch auf die OnPage Optimierung prüfen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen. Ein paar der wichigsten Bereich die man prüfen sollte habe ich nachfolgende aufgeführt.
Alles korrekt installiert?
Wenn die Benutzerzahlen wirklich massiv einbrechen kann das eine ganz einfach Ursache haben die man vorher dringend ausschließen sollte bevor man sich an alle anderen Maßnahmen macht: Ist der Trackingcode für die Statistik im neuen Theme auch bereits installiert und funktioniert er korrekt? Gerade bei Google Analytics vergessen Webmaster oft, den Code neu einzufügen weil er oft direkt über das alte Template angesteuert wurde und nicht in Quellcode hinterlegt war.
Seiten-Titel und Metaangaben
Ein neues Theme bringt in der Regel auch neue Header-Angaben mit sich bzw. werden die Headerangaben im Template auf jeden Fall verändert. Wer ein SEO-Plugin im Einsatz hat braucht sich an der Stelle weniger Gedanken zu machen, denn die Plugins überschreiben in der Regel die Einstellung des Themes. Trotzdem kann hier eine Kontrolle nicht schaden.
Wichtige Meta-Angaben eines Templates sind:
- Titel
- Description
- Canonical-URL
Um Auswirkungen auf die Serps zu vermeiden sollten diese Einstellungen im neuen Theme mit den Einstellungen im alten Template identisch sein.
Linkstruktur
Die interne Verlinkung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für das Ranking von Seiten. Ältere Seite werden darüber gefunden und mit den entsprechenden Linktexten verknüpft.
Beim neuen Theme sollte man darauf achten, dass eine ausreichende interne Verlinkung vorhanden ist und die alte interne Linkstruktur weitgehend nachgebildet wird. Das betrifft in erster Linie die Sidebar und den Footer. Oft werden diese Bereich mittlerweile per Widget oder internen Menüs angesteuert. Diese Ausgaben sollte man auch im neuen Theme einbinden um die Änderung so gering wir möglich zu halten.
Weiter Punkte für die intere Verlinkung ist die Pagination (also die Anzeige älterer Seiten in Listen wie der Startseite, Archivseiten usw.). Die Pagination sollte auf jeden Fall auch im neuen Theme vorhanden sein. Falls das Theme selbst keine Funktion dafür bietet kann man dies per Plugin nachbessern.
Gleiches gilt auch für weitere Bereich wie „Relatet Posts“ (die ähnlichen Artikel) usw. Diese Features sollten, sofern sie bereits genutzt wurden, auch im neuen Theme vorhanden sein.
Überschriften und Unter-Überschriften
Die Kennzeichnung von Überschriften durch die h-Tags ist ein Faktor der von Google bei der Bewertung einer Seite beachtet wird. Das neue Theme sollte daher möglich wenig von der h-Struktur der alten Seite abweichen. Seitenüberschriften sollten im besten Fall h1 haben, Unterüberschriften h2-h4, je nach Wertigkeit. Der Umbau ist hier oft nicht ganz einfach das die Ausgaben durch die style-Dateien oft sehr theme-spezifisch sind. Im Zweifel sollte man sich immer für das Aussehen entscheiden und nicht ein h1 erzwingen obwohl man sich dadurch das Design kaputt macht.
Darüber hinaus wird der Wechsel eines Themes oft genutzt um auch andere (meist längst anstehende) Neuerung einzubauen. das geht von der Aktualisierung der WordPress Version über neue Plugins bis hin zu einer komplett neuen Permalink-Struktur. Ich kann von solchen Rundumschlägen nur abraten: Zu viele Faktoren machen eine Kontrolle der Auswirkungen sehr schwierig. Besser ist es die Maßnahmen einzeln und mit Abstand durchzuführen um bei negativen Auswirkungen die Änderngen auch wieder zurücknehmen zu können.
Ich müsste auch längst updaten und scheue mich genau aus deinen genannten gründen davor, es kommt hinzu das ich auch noch mysql 4 nutze und sogar die datenbank updaten…irgendwann werd ich es aber machen müssen, da man viele plugins ja sonst nicht nutzen kann.
Hallo und herzlichen Dank für diesen Artikel. Ich hab gar nicht gewusst, daß man soviel riskiert, wenn man das Design umstellt. Ich bin leider einer von denen, die ziemlich häufig das Design umschmeissen wollen.
Gruß,
Max
Design wechseln kann man auch, wenn man die Strukturen der Seite im Wesentlichen belässt. Am besten kleinere Schritte machen.
Das ist mit einem Theme-Paket wie bei WordPress eher schwer möglich. Wer sich für ein neues Themen entscheidet bekommt eine komplett neues Design. Für kleiner Schritte bräuchte man Fachkenntnis zum Theme und das haben viele Webmaster, die einfach nur schnell schreiben möchten, nicht.
Auf alle Fälle sollte man sich auch den Quelltext des neuen Themes anschauen um vielleicht das eine oder andere im Vorfeld schon zu beheben. Dies lässt sich auch auf einen Testserver überprüfen. Lieber einmal zuviel nachgedacht als im Nachhinein zuviel nachgearbeitet.
Vielen Dank für den super Beitrag.
Auf meiner Blogseite gab es nach dem Themewechsel das gleiche Problem, wie oben im Artikel beschrieben.
Die Ursache lag bei dem Google Analytics Code.
Wenn man schon einen Wechsel des Themes durchführt, dann sollte man dazu sich auch ein bisschen Zeit nehmen und alle Einstellungen, Codes, Plugins und Formatierungen überprüfen und gegebenenfalls auch anpassen.
Am Besten man spielt diesen Theme-Wechsel vorher Lokal schon mal durch, dann gibts keine Überraschungen.
Was viele auch nicht bedenken ist, dass das Layout sich auch ändert und somit alte Beiträge aufgrund von Bildern, iFrames, Werbung, Banner o.ä. sehr schräg oder gar hässlich daher kommen. Wenn dann der Besucher über Google auf einen alten Beitrag kommt, ist die Verweildauer nicht lange und der Ausstieg in Richtung Google ist sehr schnell.
Das merkt Google durch Analytics… Was Tante G dann macht, kann sich jeder selbst zusammenreimen…
Das wäre natürlich der perfekte Fall wenn sich jeder wirklich umfassend auf einen Themenwechsel vorbereitet. Die Realität zeigt aber das eher schnell mal nach Gefallen ein neues Theme installiert wird. Die einfach Ein-Klick Installation von WordPress tut das ihre dazu, denn wenn der Theme Wechsel so einfach ist wird er auch gerne unterschätzt. Das ähnelt der Sache mit den Upgrades – jeder weiß das man vorher die Datenbank sichern sollte aber das Ein Klick Update hat die Sache so vereinfacht das viele darauf aus Faulheit verzichten.
Danke für den Artikel. Ich stehe mit einer Seite gerade genau vor dem benannten Problem. Dabei gilt es viel zu beachten und gerade die interne Verlinkung kann sich als echtes Problem erweisen. Deshalb kann ich mich da nur meinen Vorrednern anschließen – lieber gründlich nachdenken als schnell mal eben umstellen.
Hallo Bastian.
Danke, das inspiriert mich zu einem Artikel, welche Themes besonders SEO-tauglich sind, bzw. innerhalb welcher Themes man ohne all zu viel „SEO-Verlusten“ switchen kann. Danke dafür ;o)
Gruß.
Ralf
Ich glaube, wenn man den Wechsel gut vorbereitet,gibt es kein Problem..es ändern sich ja nicht die url, die Adressen der Artikel und die Seo-Beschreibung.. in letzter Zeit werden Seo-taugliche Themes angeboten und diese verursachen offensichtlich, dass die Grundeinstellungen geändert werden.
Bisher habe ich vermieden ein mal installiertes Theme zu ändern. Es gibt schon einige Parameter die ggf. angepasst werden müssen. Auf der anderen Seite soll das Theme ja optisch ansprechend sein und der Geschmack der User kann sich auch ändern. Eine Änderung kostet halt auch Zeit.
Vielen Dank – ich hab das Thema in den letzten Tagen häufiger vorgefunden. Scheinbar hat sich endlich die Meinung durchgesetzt, das A/B Tests besser sind als Hauruck.
Wir sind gespannt. Ich würde das Thema jedenfalls in den nächsten Tagen gerne für Shopbetreiber aufgreifen, welche ähnliches Problem haben dürften.
Merci
Petra
Das ist ein Problem, da ich gerade mit einem Blog begonnen habe, wurde ein kostenloses Thema gewählt, vielleicht ist das auch ein Fehler.
Habe gerade das Theme gewechselt und hätte auch noch ein bisschen mehr vor zu ändern. Jedoch wie hier beschrieben, ganz langsam und ohne Hektik die Änderungen vornehmen. Google kann in dem Fall sehr zickig werden wenn zuviel zu schnell verändert wird. Ich hab versucht die Widgets wieder exakt so einzusetzen wie sie waren, auch in der Reihenfolge. Mal sehen, was wird.
Ich musste auch ein Rankingverlust um 10 Plätze in google feststellen! ich versuche es jetzt mit deinen Tipps, danke
Das liesst sich ja wirklich schlimm- ist das wirklich so, dass es einen Rankingverlust gibt bei dieser Umstellung? Und bei jeder kleinen Widget-Änderung auch wie es hier jemand angibt? Mag das kaum glauben…frohes neues 2013 & Grüsse aus Bochum
Ich habe aktuell nach der Umstellung von envo ecommerce auf das Theme Nerve einen Ranking Total-Verlust, da das Theme weder Titel noch die Woocommerce-Kategoriebeschreibung angezeigt hat. Das Problem habe ich mittlerweile mit einem code gelöst. Bleibt nur zu hoffen das Google auch irgendwann sieht das das Problem behoben wurde und irgendwann wieder Besucher auf der Webseite landen.