Fanseiten geraten gerne in das Visier der dazugehörigen Markeninhaber, vor allem dann, wenn sie eine gewissen Größe erreichen und damit durchaus auch zu einem wirtschaftlichen Faktor werden. RTL hatte beispielsweise eine Fanseite von DSDS vom Netz nehmen lassen, weil man dahinter in erster Linie finanzielle Motivationen vermutete
Nun traf es zwei Fanblogs die sich für die Xperia-Serie von Sony Ericsson stark machten. Mit dem Xperia X1 hatte SE diese Serie begonnen und mittlerweile gibt es knapp ein Dutzend Geräte die den Namen Xperia im Namen tragen. Offensichtlich traf die Modellreihe auch ein paar Fans und unter den Domains xperiablog.net und xperiax10.net wurden Nachrichten rund um die Xperia Geräte gesammelt.
Sony Ericsson hat beide Seiten mittlerweile schließen lassen, es ist von einer offiziellen Beschwerde die Rede. Das hört sich zwar nicht nach einer kostenpflichtige Abmahnung an, bewirkt aber im Endeffekt das Selber: Die Seiten müssen geschlossen werden.
Das zeigt wieder einmal, dass man als Fan in einem extrem unsicheren Bereich agiert. In der Regel tolerieren Anbieter Fanseiten, weil sie kostenlos Publicity bedeuten, aber das ist keine Garantie oder kein Freibrief. Aus Sicht der Unternehmen sind solche Fanseiten nämlich immer auch ein Problem: Geht man dagegen vor verscherzt man es sich eventuell mit der Community, weil die treuesten Fans sich in der Regel eben auf solchen Fanblogs bewegen. Lässt man die Fanblogs laufen besteht aber immer die Gefahr, dass diese bald auch eine wirtschaftliche Komponente bekommen.
Im besten Fall einigen sich Fans und Unternehmen schriflich und halten fest was genutzt werden darf und was nicht. Dann sie beiden Seite abgesichert und wissen, wo die Grenzen liegen. Leider scheint gerade bei den Unternehmen das Mißtrauen gegenüber den Fans in dieser Beziehung doch noch sehr groß zu sein.
Das ist natürlich der worst case, dass die Seite geschlossen wird. Als Unternehmen würde ich imemr versuchen, eine gütliche Einigung zu finden…
Tja, da sollte man sich vorher über das Urheberrecht erkundigen. Was man da manchmal sehen muss, ein Traum für Abmahnanwälte.
Für die Seitenmacher nicht gerade motivierend so etwas zu erleben. Aber ich sehe es auch so wie Azella: man sollte sich vorher über Chancen/Risiken informieren bzw. alles klar stellen. Zudem finde ich, dass eine für alle Seiten zufriedenstellende Einigung kaum machbar ist wenn es z.B. mehr als 1-2 Community-Pages zu einem Produkt gibt.
@rafael:
Ist wirklich ziemlich demotivierend, und jeder Fanseiten-Betreiber wird sich es wohl mittlerweile zweimal überlegen, wie viel Zeit er in seine Seite investiert, wenn er damit rechnen muss, dass sie sowieso vom Netzt genommen wird, sobald sie erfolgreich und groß geworden ist. Ausserdem sehe ich den kostenlosen Werbungseffekt für die Firma größer als die Gefahr.
Wenn man sich die Posts auf der Seite so durchliest, geht es wohl weniger um den Content als vielmehr um den Domainnamen. Das ist durchaus einigermaßen nachvollziehbar, finde ich, schließlich kommt die Marke darin vor. Natürlich ein nicht so cleverer Schachzug von SE, das direkt per formaler Beschwerde und bla durchzuziehen, aber auch da kann ja vorher im Hintergrund eine Verhandlung stattgefunden haben.
Lösung wäre: Neuer Domainname, Posts rüber, weitermachen. Nur blöd, dass dann alle Links etc wegfallen, vielleicht schielt SE auch darauf.
Naja ich verstehe das schon.
Ich würde auch nicht gerne von meiner Firma eine Fanseite von einem fremden leiten lassen. Dort fehlt dann einfach die Kontrolle. Aber es ist natürlich schade, bezüglich des ganzen Aufwandes der für so eine Seite anfällt.
lg
Frank
Ja wirklich bitter für die viele Arbeit und doch eigentlich kostenlose Werbung für die großen Firmen, keine Ahnung wovor die Angst haben. (kopfschüttel).
Das ist für Fans natürlich schon bitter, da sollte man sich dann auch fragen, ob man dem Unternehmen dann noch treue bleiben soll oder nicht.
Ich finde die Unternehmen sollten in dem Punkt toleranter werden, schliesslich profitieren sie ja auch stark mit durch solche Fanseiten.
die bbeiden webseiten sind doch noch online? steht der beschluss zur schließung denn definitiv?
Das wäre aber unklug, die Fans so gegen sich aufzubringen…
Mir erschließt sich das Problem der Unternehmen da nicht so recht. Kann denen doch eigentlich egal sein, ob der Fanseiten-Betreiber damit auch Geld verdient. Am meisten Verdient doch in jedem Fall der Markeninhaber, dessen Produkt durch die gute Publicity besser verkauft wird. Soll Sony doch froh sein, das jemand sich die Mühe macht, eine Fanpage ins Leben zu Rufen. *kopfschüttel*