Reihe: WordPress Webseiten schneller machen auf Server-Ebene – Der Speed von Webseiten und des Aufbaus einer Webseite ist mittlerweile ein wichtiger Faktor geworden, da Google selbst immer mehr darauf schaut und auch die Nutzer durchaus kritischer werden und bei zu langsamen Seiten gerne nach Alternativen suchen. Im Netz gibt es daher mittlerweile sehr viele Artikel darüber, mit welchen Plugins und Tricks man WordPress schneller machen kann. Ich will an dieser Stelle einen anderen Ansatz wählen und zeigen, wie man mit einfachen Mitteln auf Serverebene bereits für ein solides Fundament für die einen schnellen Seitenaufbau sorgen kann. Die meisten Hinweise beziehen sich dabei auf Plesk, aber sie lassen sich natürlich auch mit anderen Tools aktivieren.
Die Speed-Artikel rund um WordPress:
- WordPress schneller machen (1): NGINX installieren und korrekt einsetzen
- WordPress schneller machen (2) – Komprimierung aktivieren
- WordPress schneller machen (3) – Leverage Browser Caching
- WordPress schneller machen (4) – HTTP/2 aktivieren und mehr Daten gleichzeitig übertragen
- WordPress schneller machen (5) – Keep-alive aktivieren
Wie schnell ist meine Webseite bereits?
Im Netz arbeiten bereits viele Tests und Tools, mit denen man den Speed der eigenen Webseite testen kann (was man auch machen sollte) und die in der Regel auch Hinweise geben, was genau man verändern kann um noch schnellere Seiten zu bekommen.
Speedtest-Links:
- https://testmysite.withgoogle.com/intl/de-de
- https://gtmetrix.com/
- https://tools.pingdom.com/
- https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/?hl=de
Die Aufzählung ist natürlich nicht abschließend, es gibt darüber hinaus noch eine ganze Reihe von kostenfreien Tools, mit denen man den Speed des Aufbaus einer Webseite prüfen kann und die in der Regel auch Tests zur Optimierung bereit stellen.
Das Problem dabei: In der Regel setzen Speedtest nur auf der Web-Ebene an. Dort wird (durchaus sinnvoll) dazu geraten Komprimieurng zu aktivieren, die Javascripte zu verkleiner oder auch die Cache-Zeiträume anzugeben. Man kann aber auch auf Serverebene durchaus bereits einige Optimierungen vornehmen und dafür sorgen, dass die Webseite bereits vom Server selbst schneller ausgeliefert wird und teilweise muss man auch auf Serverebene nachkorrigieren, wenn man bestimmte Optimierung wie Komprimierung erreichen will. Die Tipps gelten dabei nicht nur für WordPress, sondern für alle Systeme, die man auf einen Webserver legen kann. Letzendlich ist dem Server ja egal, welches CMS genutzt wird, die basics (also die Auslieferung von Dateien) bleiben immer gleich.
In dieser Reihe soll es dabei darum gehen, wie man auch ohne größere Vorkenntnisse prüft, welche Optimierungen bei der eigenen Hardware bereis durchgeführt wurden und auch, welche Maßnahmen man selbst umsetzen kann ohne zu tief in die Technik eintauchen zu müssen. In der Regel beziehe ich mich bei der Umsetzung dabei auf PLESK als Systemsoftware, die meisten Maßnahmen sind aber auch in anderen Systemen umsetzbar oder man kann (falls man es nicht selbst umsetzen möchte oder kann) beim eigenen Hoster nachfragen, was machbar ist.
Konkrete Möglichkeiten für die Umsetzungen wären:
- selbst machen, vorausgesetzt man hat den entsprechenden Zugriff. In der Regel sind die Einstellungen in Plesk recht einfach und ich habe versucht, sie jeweils ausführlich zu beschreiben. Bie anderen Systemen sollte man sich entsprechend selbst gut auskennen,
- Machen lassen und einen entsprechenden Experten beauftragen, der die jeweiligen Schritte im System umsetzt. Auch hier ist es aber notwendig, dass man den notwendigen Zugriff auf Serverebene hat.
- Den Hoster machen lassen. Hat man selbst nicht die entsprechendne Zugriffsrechte ist der eigene Hoster der beste Ansprechpartner um solche Maßnahmen umzusetzen. Allerdings ist nicht bei jedem Web-Paket auch immer diese Optimierung machbar, es kann durchaus sein, dass man in ein teureres Paket wechseln muss. Aber fragen kann in jedem Fall nicht schaden.
Um es nochmal ganz konkret zu sagen: in dieser Artikel-Reihe soll es nicht darum gehen, WordPress selbst schnell zu machen, sondern darum, den Speed des Server zu erhöhen. Das macht dann natürlich im Endeffekt auch WordPress schneller.
WordPress Caching direkt nutzen
Die Tipps in dieser Reihe ergänzen sich natürlich sehr gut mit den bekannten Cache Plugins für WordPress und sind sogar teilweise die Voraussetzung, damit man diese Plugins nutzen kann. Aus der Erfahrungen aus den letzten Jahren haben sich dabei folgende Plugins und Kombinationen bewährt:
- Fastest Cache
- Borlabs Cache (Testbericht)
- Comet Cache + Autoptimize
- WP Super Cache + Autoptimize
- WP-Rocket (kostenpflichtig)
Es gibt allerdings einige Eigenheiten, die man beachten sollte. Nach meinen Erfahrungen arbeiten zum Beispiel Borlabs Cache und WP Rocket nicht gut mit WP Statistics zusammen. Aktiviert man das Caching brechen die gezählten Besucherzahlen ein, weil wohl die Zählung durch die Cache-Plugins behindert wird. Ebenfalls wird oft W3 Total Cache empfohlen. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass dieses Plugin unter Umständen den Server mit sehr vielen Dateien zumüllt und dann beispielsweise Backups sehr erschwert. Daher nutze ich mittlerweile lieber andere Lösungen. Borlabs Cache hat den Nachteil, des es nicht im Pluginverzeichnis von WordPress zu finden ist. Man muss es also immer per Hand installieren und das geht natürlich nur wenn man den entsprechenden Zugang und die entsprechenden Rechte hat.
FastestCache scheint im Übrigen im Hinblick auf die Statistiken den meisten Einfluss zu haben. Auf mehreren Webseiten hatte das Plugin Auswirkungen auf fast alle Statistikplugins inklusive der Jetpack Statistiken. Konkret wurden nach der Aktivierung deutlich weniger Zugriffe gezählt.
Ist damit die Optimierung zu Ende?
Die Möglichkeiten, den Speed von Server zu optimieren sind sehr vielfältig und ich habe mich in dieser Reihe auf Maßnahmen beschränkt, die sich relativ leicht und mit Plesk oft auch nur mit wenigen Mausklicken umsetzen lassen. Eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten zu Optimierung bleibt damit außen vor, denn dazu müßte man tiefer ins System eingreifen. Daher besteht auch nach der Umsetzung aller dieser Maßnahmen durchaus noch Optimierungspotential.
Wer etwas tiefer eintauchen möchte, kann sich beispielsweise noch mit der Optimierung der Datenbank und der Datenabfragen beschäftigen. Dazu gibt es allerdings keine einfachen Einstellungen in Plesk, sondern man muss selbst die Variablen in den entsprechenden Dateien ändern. Das sollte man nur tun, wenn man weiß, was genau man dort macht. Es gibt für Plesk selbst übrigens auch einen kostenpflichtigen Speed Kit als Extension. Das scheint aber nur ein weiterer Cache zu sein – das Geld kann man also sparen, wenn man die Tipps aus dieser Reihe befolgt.
Die Speed-Artikel rund um WordPress:
- WordPress schneller machen (1): NGINX installieren und korrekt einsetzen
- WordPress schneller machen (2) – Komprimierung aktivieren
- WordPress schneller machen (3) – Leverage Browser Caching
- WordPress schneller machen (4) – HTTP/2 aktivieren und mehr Daten gleichzeitig übertragen
- WordPress schneller machen (5) – Keep-alive aktivieren
Hallo und vielen Lieben dank für diesen äußerst informativen Beitrag, ich habe es einfach schritt für Schrott befolgen und den Unterschied merken.
Hallo lieber Blogger von blogs-ooptimieren.de,
vielen Dank für deinen Beitrag. Deine Tipps werden gleich mal ausprobiert 😉
Liebe Grüße aus Hannover
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, ich konnte dem ganzen wunderbar folgen. Die Tipps wende ich direkt einmal an, ich bin gespannt!