Sergei Brin und Larry Page haben auf einer Konferenz in GB insbesondere vor Datenschutzproblemen bei sozialen Netzwerken gewarnt (Original auf Financial Times). Auf Golem. de werden sie wie folgt zitiert:
„Einige Unternehmen verfolgen aggressiv eine sehr kommerzielle Ausrichtung und das in einer beängstigenden Art und Weise. Dadurch wird die ganze Industrie in Mitleidenschaft gezogen.“
Datenschutzprobleme sind deutschen Social-Network-User nichts Unbekanntes. Spätestens seit StudiVZ die neuen AGB eingeführt hat oder seit der Debatte um Lehrerbewertungen im Internet sollte Usern der entsprechenden Portale klar geworden sein, dass social eben auch bedeutet, dass mehr oder weniger jeder Zugriff auf die Daten in den Netzwerken bekommen kann.
Das ausgerechnet Google dieses Thema angeht erstaunt dann aber doch, immerhin dürfte Google mit eines der größten Datensammelnetzwerke überhaupt sein. Die Warnung vor den „bösen anderen Netzwerken“ sieht damit auch etwas so aus als wolle jemand den Schwarzen Peter weiterschieben. Dazu betreibt Google mit Orkut auch ein nicht gerade kleines Social Network. Der Datenschutz wird dort auch nicht unbedingt besser oder anders gehandhabt als auf anderen Plattformen.
Pikant auch: Facebook hatte sich gerade erst gegen die Pläne von Google gesperrt, Nutzerdaten per Schnittstelle austauschen zu können. Der offizielle Grund für die Weigerung lautet: Datenschutz. Die Weitergabe von Nutzerdaten per Schnittstelle ohne das Wissen/die Zustimmung der Nutzer würde wohl extrem problematisch sein.
Allerdings scheint zumindest ein Teil der User durch solche Berichte und Warnungen sensibilisiert worden zu sein. Nicht unbedingt in die Richtung, dass man problematische Portale verlässt (was auch einen Verlust des aufgebauten Freundeskreis bedeuten würde), aber betrachtet man sich StudiVZ und Co. scheint die Anzahl anonymisierter Profile doch angestiegen zu sein. Auch wenn es an sich durch die AGB ausgeschlossen wird: Nicknamen statt Klarnamen werden häufiger. Ein Statement der User dahingehend, das man den Schutzsystemen der Plattformen nicht mehr wirklich vertraut.
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