Microsoft hat für eine bestimmte Form des Klickbetrugs ein neues Wort gefunden: Klickwäsche. Ähnlich wie bei der Geldwäsche wird hier versucht die Klicks zu waschen um sie weniger betrügerisch aussehen zu lassen. Das System nutzt dabei infinzierte Rechner, die automatisch Klicks ausführen. Diese Klicks sehen dann aufgrund der großen Bandbreite an IPs (und eventuell auch Cookies) mehr oder weniger normal aus und sind deutlich schwerer zu identifizieren. Bislang gibt es die Hinweise auf Klickwäsche nur bei Microsoft. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass Google Adwords hiervon nicht betroffen sein sollte, denn das Adwords Netzwerk stellt mit das größte Ziel für Klicks dar. Eventuell funktionieren die Adwords Erkennungssysteme hier etwas besser so dass man bei Google solche gewaschenen Klicks bereits automatisch ausfiltern kann.
Google selbst schreibt auf der eigens dafür eingerichteten Webseite von weniger als 10 Prozent ungültiger Klicks von denen ein Großteil automatisch erkannt und gefiltert (sprich nicht gewertet) wird. Lediglich 0.02 aller Klicks sollen nicht sofort erkannt sondern erst nach Kundenanfragen (reaktiv) entwertet werden. Allerdings sind die zugrunde liegenden Daten von 2006.
Wer sich für seine eigenen Adwords-Zahlen interessiert: Im Kundenbereich kann man sich die Zahl und den Prozentsatz ungültiger Klicks aber anzeigen lassen, in dem man einen Bereicht zu Kampagnen- oder Kontoleistung erstellt und unter „Erweiterte Einstellungen“/“Spalten hinzufügen“ die Felder für ungültige Klicks und Rate ungültiger Klicks aktiviert. Für meine Kampagnen wurde mir dort ein Wert von 2-3 Prozent ungültiger Klicks angezeigt. Die hier angezeigten Klicks werden im übrigen natürlich nicht in Rechnung gestellt.
Bei Contaxe sehen die Zahlen ähnlich aus, hier werden mir etwa um die 5 Prozent ungültiger Klicks angezeigt.
Diese werden natürlich bei Google und Contxe nicht in Rechnung gestellt.
Bei anderen Quellen fallen die Zahlen noch höher aus, das US Unternehmen Fair Isaac schätzt 10 bis 15 Prozent der Klicks als betrügerisch ein, auf Klickbetrug.de wird sogar von noch höheren Zahlen von bis zu 41 Prozent gesprochen.
Bleibt die Frage, ob der Anteil an Klickbetrug wirklich so gering ist oder ob die Netzwerke nur so wenig erkennen. Letzendlich ist es wohl eher die Aufklärungsquote wobei unklar bleibt, wieviel tatsächlich ungültige Klicks vorliegen. Das ist wohl auch ein Problem der Definition: ist es bereits Klickbetrug wenn ein Konkurrent jeden Tag ein oder zweimal auf meine Anzeigen klickt? Prinzipiell wohl schon, aber wie sollte man die Absicht eines Users nachweisen?
In der Praxis bedeutet diese Grauzone bzw. die Unkenntnis der tatsächlichen Zahl ungültiger Klicks, dass man Kampagnen hinsichtlich ihre Rentabilität beurteilen sollte. Ist eine Kampagne rentabel braucht man sich über eventuellen Klickbetrug wenig Gedanken zu machen. Ist sie nicht rentabel kann dies an ungültigen Klicks liegen, aber auch an andere Faktoren, funktioniert eine normale Optimierung nicht sollte man die Kampagne deaktivieren.
Allerdings gibt es einige Methoden um die Anfälligkeit für Klickbetrug zu reduzieren.
So sind insbesondere Kampagnen im Contentbereich anfälliger gegen Klickbetrug, weil hier mehr Anreiz ist ungültige Klicks zu produzieren. Denn hier profitieren Webmaster direkt von Klicks auf ihrer Seiten – die Chance auf „zufällige“ Eigenklicks ist damit sehr hoch. Zwar hat Adsense mit dem Smart Pricing System hier einen Schutz implementiert, der die Klickkosten automatisch absenkt, wenn keine Conversion zu Stande kommt aber natürlich sind auch niedrige Kosten schlecht, wenn man dafür gar nichts bekommt. Die Deaktivierung des Contentnetzwerkes kann hier Abhilfe schaffen, ist die Kampagne dann rentabel kann man versuchen auch im Contentnetzwerk aktiv zu werden.
Dazu kann man einzelne Webseiten ausschließen und testen, ob dann bessere Ergebnisse vorliegen. Die Conversionrate im Contentnetzwerk liegt aber meistens auch so deutlich unter der im Suchnetzwerk.
Für Anzeigen im Suchnetzwerk kann man über eine Eingrenzung der Anzeigen die Robustheit gegenüber Klickbetrug erhöhen. So ist es in der Regel sinnvoll die Schaltung der Anzeigen auf Zeiträume zu begrenzen, in denen normale Menschen auch im Internet unterwegs sind und etwas kaufen. Nachts und am frühen morgen kann es (je nach Ausrichtung und Inhalt der Kampagne) somit sinnvoll sein sei die Anzeigen per Zeitsteuerung zu deaktivieren. Insbesondere bei Botnetzwerken ist das hilfreich: diese operieren meistens zu den Zeiten in denen der Nutzer nicht aktiv wird. Zu Zeiten geringer Conversionraten der eigenen Anzeigen sollte man diese daher vorbeugend dekaitivieren.
Auch die geografische Ausrichtung hilft ungültige Klicks zu reduzieren. Für die meisten deutschen Kampagnen ist es wenig sinnvoll sie international laufen zu lassen, da der Kundenkreis auf den deutschen Raum beschränkt ist. Eine geografische Einschränkung auf Deutschland schließt damit bereits alle internationalen Proxyklicks und Bots aus.
Daneben sollten Kampagnen natürlich immer überwacht werden (auch auf Keywordebene). Starke Anstiege in der Besucherzahl ohne entsprechende Conversion können auf Klickbetrug hindeuten, vor allem dann, wenn sie nur bei einem Keyword vorkommen.
Beste Maßnahme ist aber immer: den Erfolg eine Anzeigen auf Keywortebene messen und Keywörter die nicht erfolgreich sind deaktivieren. Egal ob Klickbetrug oder nur ein schlechtes Keywort, wenn es deaktiviert ist schont es das eigene Bugdet.
Wir haben auch den Krieg den Klickbetrügern erklärt, mit eigenen Softwarelösungen. Sie werden jetzt unangenehm überrascht mit der Tatsache, daß sie jetzt nicht anonym sind, wie sie denken.
Mehr ist hier zu lesen:
http://rusdoc.wordpress.com/2011/12/25/click-fraud-klickbetrug/
Wir haben gründlich getestet: Google passt auf und zählt nur einen Klick von einer ip-Adresse im angemessenen Zeitraum.