Russenlinks – kurze Übersicht

Wer derzeit ein wenig in SEO-Blogs mitliest wird früher oder später über das Wort stolpern: Russenlinks. Klingt etwas vorbelastet, steht aber an sich für einen ganzen Bereich von Links die günstig im Ausland eingekauft werden. Wer sich noch nicht so damit beschäftigt hast, hier mal ein kleiner Überblick:

Bereits seit Mitte 2007 haben SEOs damit begonnen, günstig im Ausland (vor allem Russland) Links einzukaufen. Backlinks aus russischen Verzeichnissen, Blogs usw. wurden genutzt um die Linkpop einer Domain zu erhöhen. Die Links wurden genau so behandelt wie deutsche Links auch (zuminderst im Linkpop Bereich) und haben damit der Domain eine ordentliche Grundpower verschafft die für eine weitergehende Optimierung einer perfekte Grundlage gebildet hat.

Soviel zur Theorie (ein wenig mehr zur Linkpop hier bei Seokratie)  – mittlerweile sind derartige Links kein Geheimtipp mehr sondern stehen vielmehr im Verdacht für diverse Penaltys verantwortlich zu sein. Entsprechend geht die Diskussion im SEO-Bereich hoch her.

So bringt zum Beispiel Gretus eine moralische Dimension in die Geschichte (“ … muss sich jeder Webseitenbetreiber selbst fragen, ob er den Kauf von Links aus Billiglohnländern moralisch vertreten kann.“), wobei ich in dieser Sache nicht wirklich erkennen kann was an ausländischen Links unmoralisch sein kann. Gretus führt den Gedanken leider auch nicht weiter aus.

Anders sieht es aus wenn man Kundendomains mit derartigen Links versorgt. Eisy hat hier einige Probleme aufgezeigt – immerhin ist es letztendlich der Kunde der ein eventuelles Risiko trägt wenn es wirklich zu einer Abstrafung kommt.

Bleibt die Frage, ob ein derartiger Linkaufbau zu einem Penalty führt. Eine klare Antwort dazu gibt es wohl nicht, es scheint mir aber so, dass es zumindest derzeit keine automatischen Systeme gibt, die darauf reagieren. Google hat natürlich die Möglichkeit, mehr oder weniger manuell abzustrafen, wenn ein unnatürlicher Linkaufbau bemerkt wird. Matt Cutts hat bereits Anfang 2008 bestätigt, dass Google auf einen unnatürlichen Backlinkaufbau reagieren kann. Überproportionale Backlinks aus Russland könnten ein Anzeichen dafür sein – wirklich sicher ist das jedoch nicht. Möglicherweise hilft es, wenn man Google per Spamreport auf derartige Seiten hinweist, von allein scheint Google hier noch nicht aktiv zu werden.

Eher warscheinlich als Abstrafungen dürften 2009 ein paar Anpassungen im Algorithmus sein, die dafür sorgen, das sprachfremde Backlinks weniger Power vererben. Einige SEOs haben das bereits auf ihrer Wunschliste (zum Beispiel Inhouse SEO) und auch bei Matt Cutts (via Uwe Tippmann und goatix) findet man es (weit unten) auf der Agenda für 2009.

Noch funktioniert das System allerdings und könnte zumindest für kurzfristige Optimierungen noch Effekte bringen. Für einen längerfristigen Linkaufbau würde ich allerdings nicht mehr darauf setzen.

17 Kommentare zu "Russenlinks – kurze Übersicht"

  1. Hallo,

    unmoralisch ist, dass man eine Horde Links für Stück 20 Cent kaufst und Kunden später eine Rechnung über ein paar Hundert Euro austellt…

    Grüße

    Gretus

  2. hehe, das wäre in der Tat unmoralisch (oder poothestk^^), allerdings liegt das ja weniger an den Links an sich oder dem Backlinkaufbau sondern mehr an der Preispolitik.

  3. Spätestens jetzt sollte es doch sehr offensichtlich sein, dass Google solche Links nicht mag. Das es in erster Linie eine Agentur trifft, dürfte das nur bestätigen.

  4. unmoralisch… würde ich nicht sagen. Man produziert ja auch in China, weil dort billiger ist und verkauft hier. Das ist Marketing.

  5. @Jensi
    Die beiden Agenturen haben Penaltis 100%-ig durch Spamreport erhalten. Da bin ich mir absolut sicher. Es wurden keine Filter eingeschaltet, an den SERP’s sind keinerlei Veränderungen festzustellen.

  6. In meinen Augen bringen Links von ausländischen Webseiten nur etwas, wenn die ausländische Webseite das gleiche Thema behandelt wie die Webseite, die verlinkt wird. Ansonsten wir der Link mit nahezu 0 bewertet. Außerdem solte man bedenken das Suchmaschinenoptimierung ein langfristiges Thema ist und wenn man mit unlauten Methoden aus dem Google Index fliegt, dann verliert man wesentlich mehr als das was man mit ein paar ausländischen Links an Ranking kurzfristig gewinnen kann.

  7. Schorsch | Mai 25, 2009 um 8:22 |

    Naja, diese „billiglohn-Links-sind-unmoralisch“-Diskussion finde ich eher bescheuert. Soll man doch günstige Links holen wo man will. Entscheidend ist doch, ob die Seiten, auf denen man Links gesetzt bekommt auch seriös und G-liked sind. Wenn also die Transparenz des Eintragers ausreichend ist und ich mir die angebotenen Seiten aussuchen kann… warum nicht billig? Und mittlerweile lassen sich ja auch nationale Bookmarklinks (relativ) günstig bekommen. Wenn man nach „Social bookmark Eintragsservice“ sucht, stößt man z.B. auf powerbookmarking.de. Habs mal getestet und finds ganz gut. 45 cent pro BM zahle ich auch gerne für deutsche (follow-)Seiten (Preise variieren pro Paket, habs jetzt mal bei 200 BMs auf 100 Portalen getestet).

    Gruß,
    der Schorsch

  8. Unmoralisch finde ich eigentlich auch nur die Preise.
    Wenn die Links aus gutem Hause kommen ist doch im Grunde egal aus welchem Land.

  9. wem int. wenn ich so billig einkaufen kann wie möglich und dann dafür die höchste Marge erziehle so gehts in der Wirtschaft halt. und was ist moralisch oder unmoralisch. Der keline Chines produziert die jeans auch nur für 2€ pro stück und hier berapste 70 bis 100 €. Noch besser der schwarze der gold fördert und dafür 200 Dollar monatslohn erhält. zuhause trägst zähne mit Gold die der gefördert hat. Da sag ich nur unmaralich ist der der so denkt wie der von nummer 1. seo-schiesmichtot

  10. Russenlinks werden doch schon lange abbestraft oder ?

  11. interessant danke für die tipps

  12. Ich schließe mich da Mark voll an, danke für die Hinweise

  13. Eigentlich spricht ja nichts aus Russland Links zu ehalten.
    Nur wenn man es halt total übertreibt.

  14. Gibt Google einem nicht die Möglichkeit, dass man sich auch grade ausländische Seiten anschauen kann?!

  15. Danke für den Artikel, war interessant zu lesen!

  16. Der Artikel ist zwar etwas älter aber dennoch interessant über das Thema zu lesen. Ich finde den Titel etwas schräg gewählt, man hätte ja auch schreiben können „Russische Links“.

    Verdammt guter Artikel. Danke

    Gruß Alex

  17. Zitat: „unmoralisch ist, dass man eine Horde Links für Stück 20 Cent kaufst und Kunden später eine Rechnung über ein paar Hundert Euro austell“.

    Komisch, dass auch anno 2011 noch vielen Deutschen, wenn es um „viel(e)“ und „Russen“ geht, das Wörtchen „Horde“ einfällt (Freud lässt grüßen).

    Und die Moral? Wenn man Programmierdienstleistungen in Russland (oder, billiger: Weißrussland) einkauft und die Software hier in Deutschland teuer an seine Kunden verkauft, wo ist der Unterschied? Die ganze IT-Branche lebt von der Überausbeutung von IT-Beschäftigten und „Free“lancern in Osteuropa und Südostasien.

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