Der Springer Verlag macht ernst und hat die kostenpflichtigen Apps für BILD und Welt Kompakt im Apple Appstore veröffentlicht.

Für 79 Cent (BILD) oder 1.49 Euro (Welt Kompakt) kann man die Apps aufs iPhone laden und bekommt dann die Ausgaben des nächsten Tages bereits ab 22 Uhr des Vortages aufs iPhone geschickt – wahlweise als pdf oder als Webseite. Die App läuft dabei 30 Tage, danach steigen die Kosten an, denn die genannten Preise sind vorerst nur ein Einführungsangebot:

• BILD mit pdf 3,99 Euro, ohne 1,59 im Monat
• Welt Kompakt 1,59 Euro
• Welt mit pdf-Funktion kostet 4,99 Euro, ohne 2,99 Euro.

Die App von BILD ist dabei bereits als Zop-App markiert, hat 10 Bewertungen und 3.5 von 5 Sternen. Bei den Welt Apps fehlen die Bewertungen noch.

Allerdings hat man sich bei Springer nicht an den ganz großen Wurf gewagt. So sind die Seiten von BILD und Welt nach wie vor auch mobile aufrufbar. Ursprünglich war angekündigt, diesen Zugang nur noch gegen Bezahlung zu erlauben. Wer derzeit mit dem iPhone surft hat also die Wahl zwischen der App für kleines Geld oder der kostenfreien Web-Version. Der Vorteil bereits 22 Uhr die News zu kennen kommt natürlich bei der App dazu. Aber ob das reichen wird um einen hinreichend großen Leserkreis vom kostenpflichtigen Angebot zu überzeugen.

Letztendlich scheint es mir wieder als würden die gleichen Inhalte nochmals kostenpflichtig verramscht. Wer die App installiert bekommt nicht mehr oder besseren Journalismus, hat auch nicht Zugriff auf mehr Infos sondern kann sie nur ca. 10 Stunden eher lesen. Ob der Springer Verlag tatsächlich glaubt es merkt keiner, das hier nichts Neues geboten wird sondern die (ohnehin schon vorhandenen) Inhalte nur nochmal verkauft werden sollen?

„Wir haben die Verpflichtung, auszuprobieren, ob die Nutzer zu zahlen bereit sind“, sagte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner bei der Vorstellung der Apps. Evenmtuell sollte man in der Vorstandsetage darüber nachdenken ob Nutzer vielleicht mehr zahlen würden, wenn man ihnen wirklich etwas dafür bietet.