Der Hype um die Facebook-Fanpage von Guttenberg hat gezeigt, dass man mit einer Masse von Facebook Fans durchaus auch einen großen Einfluss auf die Berichterstattung in den klassischen Medien nehmen kann. Allein die Zahl von mehreren hunderttausend Nutzern die sich für oder gegen eine Sache aussprechen reicht wohl aus um eine Nachricht bei den Medien interessant erscheinen zu lassen.
Ich will mich an der Stelle auch gar nicht darüber auslassen ob die Kampagne echt ist oder nicht – das wird an anderer Stelle genug gemacht – sondern einfach aufzeigen wie einfach man eine solche Kampagne nachbauen kann um ebenfalls die massiven medialen Effekte nutzen zu können. Gerade für Werbetreibende auf der Suche nach einer neuen Form der Werbung könnte das ganz interessant sein.
Facebook Seite
Grundlage für eine solche Kampagne ist eine Facebook Fanseite. Die Anforderungen daran sind extrem gering (wie man auch an der Guttenberg Fanpage sieht), es reichen wenige Sätze und ein Bild. Je komplexer das Thema ist desto größer werden natürlich auch die Anforderungen an die Seite.
Falls sich jemand nicht selbst an eine solche Seite traut gibt es inzwischen genug Agenturen die Facebook Pages als Server anbieten. Selbst bei Ebay finden sich mittlerweile entsprechende Angebote.
Fans
Um die Kampagne erfolgreich werden zu lassen sind Massen an Fans für die Seite unerlässlich. Dies betrifft nicht nur eine Massenkamapgne sondern auch normalen Facebook Fanseiten. Entsprechend gibt es mittlerweile gerade im englisch-sprachigne Raum eine ganze Reihe von Dienstleistern die sich darauf spezialisiert haben Fans bzw. Fankontakte zu vermitteln.
Einige der Anbieter wurden bereits in den Medien genannt. Allen voran uSocial bei denen es Fans auch in größeren Tranchen gibt.Mit beispielsweise knapp 5.000 Dollar für 100.000 Fans ist der Dienst relativ teuer aber die Fans sind dafür „targetet“. Der Käufer kann also bestimmen, aus welchem Land er Fans haben möchte. Es ist auch möglich auf diese Art nur Fans mit bestimmten Interessen zu bekommen. Für größere Pakete gibt es sogar noch Rabatt, 250.000 Fans kosten beispielsweise nur noch knapp 9000 Dollar. Das entspricht 3,6 Cent pro Fan.
Weitere Dienste dieser Art wären facebookfanskaufen.com (deutsch), http://fbfans4u.com, http://www.socialkik.com, http://gettyfans.com oder http://www.fanpagehookup.com. Auch bei diesen Diensten gibt es einen Fan (Like-Klick) für um die 5 Cent pro Fan.
Es geht aber auch billiger. Einige Dienste verkaufen keine Fans an sich sondern nur Einladungen für bestimmte Fanpages. Da nicht jeder eingeladene Nutzer ein Fan werden wird ist die Zahl der wirklichen neuen Fans mit dieser Methode deutlich geringer. Bei http://www.bulkfans.com/ kosten 100.000 Inivites läppische 159 Euro. Gerade wenn es darum geht eine Seite sehr schnell sehr bekannt zu machen ist diese Variante sicher sehr effektiv weil die Kosten niedrig sind.
Auch bei Ebay finden sich immer wieder entsprechende Angebote mit kleinen Tranchen und niedrigen Kosten. Als Beimischung sind diese Durchaus zu empfehlen.
Für einen unverdächtigen Eindruck dürfte es am besten sein die Angebote mehrerer Agenturen gleichzeitig zu nutzen. Damit steigt zwar der Preis etwas weil man nicht in den Genuß der Rabatte für die größeren Angebote kommt, dafür wirkt der Aufbau der Fans durch mehrere Agenturen nach außen etwas weniger verdächtig.
Aktivität
Die Pinnwand sollte aktiv sein um die Kampagne auch nach außen als in Benutzung erscheinen zu lassen. Die vielen Likes durch die gekauften Kontakte sollten auf jeden Fall verschwinden. Sicherheitshalber kann man anfangs auch die Pinnwand nicht als Startseite nehmen sondern erst auf die Pinnwand umschalten wenn die Seite einigermaßen aktiv aussieht. Ab einer gewissen Anzahl an Nutzer sollte (das richtige Thema vorausgesetzt) die Diskussion von allen in Gang kommen und am Laufen bleiben. Falls nicht kann man mit einem provokanten Thesen durchaus nachhelfen.
Fazit
Eine Massenkampagne auf Facebook zu starten ist nicht billig, um die 5.000 bis 6.000 Dollar sollte man einplanen. Gerade die vielen Reaktionen der Medien auch außerhalb des Internets dürften diese Investition aber auf jeden Fall wert sein.
Seiten wie facebookfans.com sehen etwas unseriös aus!
ich glaube nicht, dass mittelständige Unternehmen sich sowas leisten können!!!
Vorsicht! Da oben ist zumindest ein schwarzes Schaf als Anbieter genannt, wo man für das überwiesene Geld keinen Gegenwert bekommt. Man google z.B. mal nach “warnung vor facebookfanskaufen”.
Im Fall Guttenberg war das Thema ja sowieso in den Medien. Bei einem Thema, das nicht aktuell ist, ist es viel schwerer, allein mit Facebookfans in die Medien zu kommen.
Es ist natürlich auch höchst zweifelhaft welchen Wert 100.000 Fakefreunde haben. Nicht zu unterschätzen der Imageverlust, wenn das heraus kommt.
Manchmal geht mir diese ganze Optimierung schlicht auf den Sack.
Es ist fantastisch, was bei Guttenberg erreicht wurde. Ohne den Einfluss des Internets würde er wahrscheinlich immer noch in einem Sessel unter der schicken Kuppel sitzen und nett Geld verdienen. (Man sollte ihn nicht unterschätzen, in ein paar Jahren, wenn Gras darüber gewachsen ist, steht er bestimmt wieder auf dem Plan.)
Wenn man schon eine Fanseite an den Start bringt, sollte man sie durch ein wenig Werbung auf Blogs bekannt machen, statt sich Freunde zu kaufen. Punkt.
Nizza, präzise und auf den Punkt. Nicht jeder kann Informationen mit korrekten Fluss bieten. Guter Beitrag. Ich werde die URL speichern und werden auf jeden Fall wieder besuchen. Keep it up.