Markenhersteller im Bereich der Luxuswaren polieren ihren Produkte und Marken schon mal gerne mit dem einen oder anderen Millionenbudget auf. Deshalb sind ihnen „Ramschbörsen“ im Internet in der Regel ein Dorn im Auge – der Verkauf soll wenn dann nur in den dafür vorgesehenen Fachgeschäften erfolgen um das Image der Marke nicht zu beschädigen. Teilweise sind bestimmte Marken auch in Europa offiziell gar nicht zu haben (bekanntestes Beispiel dürfte EdHardy bzw die entsprechenden Abmahnungen sein).
Ebay hat als eine der größten Handelplattformen im Internet auch die meisten Probleme damit – selbst private Angebote laufen teilweise Gefahr abgemahnt zu werden. Und mehr Luxusprodukte auf Ebay bedeuten natürlich auch mehr Gewinne beim Unternehmen.
Die EU prüft derzeit inwieweit die Vorschriften zur Marktregulierung (aus dem Jahr 1999) noch sinnvoll sind oder angepasst werden müssen. Der perfekte Zeitpunkt also für Ebay, in diesem Bereich aktiv zu werden und die Gesetzgebung im eigenen Sinne zu beeinflussen. In der Regle würden unternehmen jetzt ihre Lobbyisten losschicken und die eine oder andere After Work-Party (samt Infoabend) veranstalten. Ebay geht allerdings einen anderen Weg und schickt die eigenen Kunden in die Spur um eine Petition gegen Markenbeschränkung im Onlinehandel zu unterschreiben. Die „Petition gegen die Beschränkung des Online-Handels“ fordert:
… das europäische Wettbewerbsrecht zu ändern, um unfairen Beschränkungen für den Verkauf im Internet einen Riegel vorzuschieben und Markeninhaber dazu zu verpflichten, alle Vereinbarungen zur Beschränkung des Vertriebs ihrer Produkte offenzulegen …
Ob das wirklich sinnvoll ist bleibt allerdings abzuwarten. In Deutschland hat die bislang größte ePetition mit über 130.000 Unterzeichner bislang keine Reaktion in der Politik bewirkt, das entsprechende Gesetz wurde trotz der Stimmen durchgewunken.
Dazu stößt Ebay auch nicht bei allen Kunden auf ungeteilte Zustimmung. Pixelfeuer schreibt zum Beispiel:
Ebay weint bitterlich und möchte das genau die die immer gegängelt wurden nun Ebay helfen.
Man darf keine negativen Bewertungen abgeben, Versandkosten werden abgeschafft, Beschwerden von normalen Usern werden kaum ernst genommen, Auktionspreise werden nach belieben angehoben, Paypalzwang. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Nun will Ebay das alle User eine Petition für die EU unterschrieben.
Tatsächlich scheinen Unser gerade im Massenbereich oft nur als lästiges Ärgernis betrachtet zu werden (besonders wenn sie Supportanfragen haben). Erst wenn man deren Stimmmacht braucht besinnt man sich auf die User und beschwört die Solidarität. Ob das wirklich so funktioniert?
Ich werde mit Spannung diese Geschichte verfolgen. eBay als Opfer – diese Sichtweise finde ich wirklich interessant und fast schon tragisch. Wer hätte gedacht, dass eBay so schnell (Ironie) die Konsequenzen für seine falschen Entscheidungen spühren wird. Erstmal die Händler jahrelang in die Knie zwingen und dann Mitleid erwarten. Der Online Handel entwickelt sich dank/ohne eBay immer rasanter. DANKE SCHÖN ….
Ich selbst hatte zwar bisher keine negativen Erfahrungen mit Ebay, aber was man so liest lässt nicht gerade den besonderen Fokus auf die User erahnen. Das diese nun den Konzern bei der Gewinnmaximierung helfen soll grenzt an Ironie.
Aber mal sehen wie sich das entwickelt, eventuell besinnt man sich dann wieder darauf das die User im Mittelpunkt stehen sollten?! Man darf gespannt sein…
Ob dafür wirklich eine Petition erforderlich ist? Schließlich wurden die Wettbewerbsbedingungen in den letzten Jahren (und auch Jahrzehnten) eher gelockert, als durch Restriktionen behindert. Mich persönlich würde es eher wundern wenn weiterhin Hersteller auf den Vertrieb der Produkte einen weitgehenden Einfluss haben.
Nun, mit einer Petition kann man sich das vielleicht selbst später auf die Fahnen schreiben.
…nicht dass euch die Felle noch mehr „weg schwimmen“, als sie dies ohnhin schon getan haben.
Tja….
was ist von solchen „Petitionen schon zu halten….!?
Schauen wir´s uns doch nochmal an.
Folgendes schreibt ebay in seinem Aufruf:
„ebay ist ein globaler Marktplatz, auf dem jeder nahezu alles kaufen und verkaufen kann.“
Dazu kann ich nur „sagen“: Ganz Recht!
Jeder Plagiat-Hersteller, Fälscher und Betrüger kann über ebay seinen wertlosen Plunder an die Frau oder den Mann bringen, was m.E. strikt und nachhaltig unterbunden gehört. Ebay dürfte wohl der mithin grösste, beliebteste und wichtigste Tummelplatz für Hehler, Markenfälscher und sonstige Betrüger sein, den dieser Planet anzubieten hat!
„Diese Idee wird aktuell jedoch durch einige Markenhersteller in Frage gestellt…“
Was m.E. aller höchste Zeit- und längst überfällig ist, da solche „Ideen“ jährliche Schäden in Milliardenhöhe nach sich ziehen!
„Bestimmte Produkte können sie schon heute nur schwer oder gar nicht im Internet kaufen. Statt dessen erhalten Sie diese nur in ausgewählten Geschäften zu oftmal sehr hohen Preisen.“
Ganz recht!
Und zwar sind die Preise aus DEM Grunde so „hoch“, weil es sich dabei um ORIGINALE und nicht um Fälschungen handelt!!!
„Als Händler steht ihr gutes Recht auf dem Spiel, auf online-Marktplätzen in einen FAIREN Wettbewerb mit anderen Händlern zu treten.“
Richtig!
Es ist gegenüber den Anbietern von Original-Artikeln äusserst unfair, wenn Fälscher auf dem selben Marktplatz billige, wertlose Fälschungen abieten. DAS hat mit“FAIRNESS“ in der Tat, absolut NICHTS zu tun!!!
„ebay ist jedoch kein Marktplatz für den Handel mit Produktfälschungen“
Ach… ist das so…
Und nun kommen wir mal zu den Fakten:
Es dürfte wohl keinen Ort auf dieser Welt geben, wo mehr wertlose Fälschungen zum Kauf angeboten werden, als bei ebay!
„Wir gehen konsequent gegen Produktpiraterie vor“
Richtig…
und zwar weitestgehend ERFOLGLOS!
Genau aus diesem Grunde ist es umso zwingender erforderlich, den Handel mit Markenartikeln auf der Handelsplattform ebay, komplett zu untersagen!
„Im letzten Jahr wurden nur 0,15 % aller Angebote als potentielle Fälschungen identifiziert.“
Ganz recht. NUR 0,15 %!
Dies liegt einzig und allein darin begründet, dass eine Feststellung in den meisten aller Fälle gänzlich unmöglich ist, es sei denn, man würde bei dem entsprechenden Verkäufer vorstellig werden und sich über die Originalität eines Artikels VOR ORT überzeugen. Da ebay dies unmöglich bewerkstelligen kann, ist die Zahl von 0,15 % nichts anderes als eine lächerliche farce!
„Dabei geht es nicht nur um Luxusgüter sondern auch Kinderspielzeug etc.“
GERADE WEIL es nicht nur um Luxusgüter, sondern auch um gewöhnliche Gebrauchsartikel und Kinderspielzeug geht, ist der Verbreitung von Fälschungen über ebay unbedingt Einhalt zu gebieten, da Fälschungen des öfteren Materialien enthalten, welche hochgradigst gesundheitsgefährdend sein können. Es geht hier also nicht nur um den Schutz von Marken-Herstellern, sondern auch um den Schutz von Verbrauchern, Jugendlichen, Kindern und Säuglingen! Doch all diese Menschen waren und sind ebay schon immer und vollkommen egal gewesen! Ebay interessiert sich seit je her NUR FÜR EINES:
UND ZWAR DASS DIE GEBÜHREN- UND VERKAUFSPROVISIONEN-KASSE KLINGELT –
UND SONST NICHTS!!!
„Mit der Petition möchten wir die zuständigen Stellen auffordern, unfairen Handelsbeschränkungen Grenzen zu setzen.“
Es mutet gerade zu kindisch und albern an, dass ausgerechnet EBAY um „Lockerung“ dringend erforderlicher Handelsbeschränkungen bettelt, wo es doch gerade die EBAY AG ist, die ihre Mitglieder mit Unmengen von unfairen Beschränkungen und Vorschriften überzieht!
Aber schön dass man bei ebay nun endlich auch mal erfährt und lernt, wie sich Gängelungen und Beschränkungen „anfühlen“!
Ich kann nur jedem anraten diese Petition NICHT zu unterzeichnen, da diese EINZIG UND ALLEIN den Zweck verfolgt, damit auch weiterhin Produkt- und Markenfälscher auf Kosten des Verbrauchers bei ebay ihr Unwesen treiben können, um im Hause ebay, KRÄFTIG daran mitverdienen zu können!
NICHTS ANDERES ist SINN und ZWECK dieses erbärmlichen „Aufrufes“, eines nicht minder erbärmlich Konzerns Namens ebay!