Klickbetrug mit neuem Höchststand

Glaubt man den neusten Zahlen von clickforensics.com scheint Klickbetrug ein wirkliches Problem zu sein. Nicht nur dass mittlerweile fast jeder 5.Klick als ungültig anzusehen ist, die Rate betrügerischer Klicks scheint auch zu wachsen.

Laut der Pressemeldung liegt der Anteil von Klickbetrug im 2. Quartal 2010 an der Gesamtzahl aller Klicks mittlerweile bei 18.6 Prozent. Das ist ein Prozent mehr als noch im ersten Quartal 2010 und ganze 6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit ist der Anteil von betrügerischen Klicks innerhalb eines Jahres um fast die Hälfte angestiegen.

Die Verteilung von Klickbetrug ist dabei weltweit unterschiedlich. Besonders hoch sind die Raten in Ländern wie Pakistan, Japan, der Ukraine oder China, erstaunlicherweise weist die USA eher geringe Raten beim Klickbetrug auf. Dies ist auch deswegen überraschend weil beispielsweise Länder wie Großbritannien und Frankreich mit bei den höchsten Raten liegen.

Deutschland liegt in der Auswertung eher im Mittelfeld. Genaue Zahlen dazu wurden nicht genannt, aber wenn man ein paar Anbieter vergleicht kommt man auf verhältnismäßig geringe Zahlen. Google weist beispielsweise bei den ungültigen Klicks (bei meinen Kampagnen) Werte von 1 bis 6 Prozent aus. Dabei sind natürlich nicht alle ungültigen Klick auch gleich betrügerisch. Im Contaxe Netzwerk liegt der Anteil von Klicks die als ungültig deklariert wurden dagegen bei über 17 Prozent, was nahe am weltweiten Durchschnitt liegt. Wer selber nachschauen will kann dies im Adwords Account tun. Google bietet dazu einen Bericht über ungültige Klicks an.

Maßnahmen um sich zumindest ansatzweise vor Klickbetrug zu schützen sind bereits seit längerem bekannt:

So sind insbesondere Kampagnen im Contentbereich anfälliger gegen Klickbetrug, weil hier mehr Anreiz ist ungültige Klicks zu produzieren. Denn hier profitieren Webmaster direkt von Klicks auf ihrer Seiten – die Chance auf “zufällige” Eigenklicks ist damit sehr hoch. Zwar hat Adsense mit dem Smart Pricing System hier einen Schutz implementiert, der die Klickkosten automatisch absenkt, wenn keine Conversion zu Stande kommt aber natürlich sind auch niedrige Kosten schlecht, wenn man dafür gar nichts bekommt. Die Deaktivierung des Contentnetzwerkes kann hier Abhilfe schaffen, ist die Kampagne dann rentabel kann man versuchen auch im Contentnetzwerk aktiv zu werden.

Dazu kann man einzelne Webseiten ausschließen und testen, ob dann bessere Ergebnisse vorliegen. Die Conversionrate im Contentnetzwerk liegt aber meistens auch so deutlich unter der im Suchnetzwerk.

Für Anzeigen im Suchnetzwerk kann man über eine Eingrenzung der Anzeigen die Robustheit gegenüber Klickbetrug erhöhen. So ist es in der Regel sinnvoll die Schaltung der Anzeigen auf Zeiträume zu begrenzen, in denen normale Menschen auch im Internet unterwegs sind und etwas kaufen. Nachts und am frühen morgen kann es (je nach Ausrichtung und Inhalt der Kampagne) somit sinnvoll sein sei die Anzeigen per Zeitsteuerung zu deaktivieren. Insbesondere bei Botnetzwerken ist das hilfreich: diese operieren meistens zu den Zeiten in denen der Nutzer nicht aktiv wird. Zu Zeiten geringer Conversionraten der eigenen Anzeigen sollte man diese daher vorbeugend dekaitivieren.

Auch die geografische Ausrichtung hilft ungültige Klicks zu reduzieren. Für die meisten deutschen Kampagnen ist es wenig sinnvoll sie international laufen zu lassen, da der Kundenkreis auf den deutschen Raum beschränkt ist. Eine geografische Einschränkung auf Deutschland schließt damit bereits alle internationalen Proxyklicks und Bots aus.

Daneben sollten Kampagnen natürlich immer überwacht werden (auch auf Keywordebene). Starke Anstiege in der Besucherzahl ohne entsprechende Conversion können auf Klickbetrug hindeuten, vor allem dann, wenn sie nur bei einem Keyword vorkommen.

Beste Maßnahme ist aber immer: den Erfolg eine Anzeigen auf Keywortebene messen und Keywörter die nicht erfolgreich sind deaktivieren. Egal ob Klickbetrug oder nur ein schlechtes Keywort, wenn es deaktiviert ist schont es das eigene Bugdet.

Ganz ausschließen wird man betrügerische Klicks damit wohl nicht, aber eventuell das Niveau soweit absenken, dass sich Kampagnen wieder rentieren.

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