Die Zahlen hören sich nicht wirklich gut an: 30 Prozent weniger Einnahmen aus der Werbung und ein Umsatz wie zuletzt 2002. Der Spiegel hatte 2009 sehr zu kämpfen aber laut Geschäftsführer Ove Saffe ist das Blatt noch rentabel und zwar mit einer Umsatzrendite im zweistelligen Bereich.
Allerdings zeigt sich hier ein Trend, der eventuell wegweisend ist für den Offlinebereich. Seit 2000 hat sich der Anteil der Werbung am Umsatz fast halbiert. Waren es 2000 noch fast 70 Prozent die über die Werbung im Blatt finanziert wurden, waren es 2009 gerade mal noch 37 Prozent die über die Anzeigen finanziert wurden.
Im Gegenzug hat sich der Preis für die Offlineausgabe erhöht. Von 2.60 Euro hat sich der Preis in den letzten Jahren auf zuletzt 3.70 Euro erhöht und soll eventuell auch noch weiter erhöht werden. Der Trend geht also immer mehr zu Journalismus der weniger über Werbung und mehr direkt vom Leser finanziert wird. Das Modell „paid content“, dass im Onlinebereich gerade wieder von Springer ausprobiert wird, muss also in Reinform auch im Offlinebereich erst noch zeigen, dass es tragfähig ist. Saffe spricht von der Möglichkeit, eine Blatt wie den Spiegel ganz ohne Anzeigen und nur mit Leserbeiträgen finanziert am Markt zu halten.
Kompletter Paid Content ohne eine Mischfinanzierung mit Werbeeinnahmen scheinen also derzeit auch im Offlinebereich noch nicht möglich zu sein. Eventuell könnte dieses Modell aber noch kommen wenn die Werbeumsätze der Verlage auch weiterhin auf einem derart niedrigen Niveau bleiben.
http://kress.de/cont/story.php?id=131799
Mmh, müsste das nicht bedeuten, dass wir nun (noch) besseren und (noch) unabhängigeren Journalismus bekommen? Da bin ich aber mal gespannt 😉 …
Da bin ich auch mal gespannt wie sich der Journalismus entwickjeln wird. ich bin der Meinung, dass die Werbung niemals verschwinden wird. Welche Inlays soll ich mir denn dann ansehen. 😀
Content der über den Endverbraucher finanziert wird gibt es eigentlich schon immer. Er wurde nur durch die Onlinemedien verdrängt wehalb viele Medien einen teil durch Werbung finanziert haben. Je nach Zielgruppe kann es funktionieren das der Preis nach oben geht und die Werbung runter. Hier entscheidet ganz einfach der Verbraucher.