Die nervösen Serps

Die neuen Panda-Updates und das Webspam-Update sind in  aller Munde und ich möchte eigentlich gar nicht darauf eingehen, wie die technischen Hintergründe dafür sind. Mit ist aber aufgefallen, dass seit dem Wechseln von Eric Schmidt hin zu Larry Page Google im Suchmaschinenbereich deutlich nervöser geworden ist.

Früher waren die Serps für Google ein Heiligtum. Änderungen wurden zwar auch durchgeführt, aber eher im homöopathischen Bereich. Im letzten Jahr ist der Anteil an maschinellen Änderungen und Erkennungen dagegen sprunghaft gewachsen. Das betrifft dabei nicht nur den SEO Bereich. Die Anreicherung der Serps mit personalisierten Suchergebnissen funktioniert nach wie vor eher schlecht. Warum ich in der Suche nach Produkten meine eigenen Twitter Beiträge angezeigt bekommen, erschließt sich mir nach wie vor nicht. Die Suchergebnisse wurden so bereits extrem verwässert.

Die aktuellen Updates (egal ob Neubewertung oder Penalty) helfen da auch nicht mehr. Die Ansätze von Google waren zwar in vielen Bereichen richtig – beispielsweise beim Ausschluss Spinning-Portale – aber handwerklich eher schlecht gemacht. Man erfasste viele Seiten, die kaum etwas mit dem Problem zu tun hatten und schaffte es auf der anderen Seite nicht, alle großen Player aus dem Markt zu nehmen.  Die Änderungen liefen immer unter dem Motto, die Serps besser zu gestalten. Das Ziel hat Google vollkommen verfehlt.

Um es mal am Beispiel Viagra zu verdeutlichen: am 26.4. (also einen Tag nach dem Update) waren in den Serps für den Suchbegriff Viagra auf Platz 1 eine Seite mit Manipulationswarnung, diverse rezeptfreie Viagrashops, ein Radiosender (ohne jeden inhaltlichen Bezug) und die Kontaktseite der griechischen Botschaft. Wenn das die neuen Serps sind, die einen Mehrwert für die Nutzer bringen, dann hat Bing bereits jetzt gewonnen. Dort finden sich zwar auch einige Shops, aber Totalausfälle wie die griechische Botschaft gibt es nicht.

Die Suchergebnisse sind das wichtigste Kapital von Google. Nur wenn die Nutzer auch weiterhin sinnvolle Seiten dort finden, bleibt die Vormachtstellung Googles unangetastet. Derzeit sieht es aber eher so aus als riskiere man im Kampf mit den SEOs  auf der einen Seiten und im Wettbewerb mit Facebook auf der anderen Seite genau dieses Kapital.

10 Kommentare zu "Die nervösen Serps"

  1. Hier noch ein Beispiel: Bei der Suche nach „Something“ bei google.com ist diese Seite http://www.something.com/ auf Platz eins.

  2. Diese total Ausfälle mit der griechischen Botschaft waren mir bisher noch nicht bekannt.

    Bei unseren Referenz Projekten konnten wir durchweg positive Ergebnisse verzeichnissen! Von bis zu 12% (Sistrix) auf 5,24 Punkten!

    Mal sehen wie der ganze Spaß weiter geht.

  3. Navadas | Mai 2, 2012 um 8:42 |

    Das google etwas hektischer und unruhig wird kann man ja doch irgendwo nachvolziehen. Es geht halt um die exsistenz.

  4. Muss mich meinem Vorredner anschließen. Natürlich sind Totalausfälle wie das Beispiel der griechischen Botschaft oder auch die Suche nach dem Begriff „Something“ extreme Negativbeispiele, dennoch sollte man Google im Suchmaschinenbereich nicht direkt abschreiben.

  5. Ich denke da muss es schon in den Serps richtig krachen dass Google seine Vormachtstellung verliert (sowas wie… ne Adult-Seite beim Begriff „Cartoons anschauen“).

    Man muss immer vor Augen haben, dass es hier um die Gewohnheiten der Menschen geht. Wer jeden Tag schon die URLs in Google und nicht in die Adressleiste eintippt, der wird diese Gewohnheit auch nicht sofort ändern… Auch wenn er häufiger mal verärgert ist. Solange Facebook nicht einen eigenen Suchalgorithmus entwickelt und externe Inhalte in die Seite einbindet, wird Google schon keine Angst zu haben brauchen.

  6. Ich habe bei einer Seite von mir kurz vor dem Update einige größe Veränderungen durchgeführt. Jetzt weiß ich natürlich gar nicht woher jetzt diese Schwankungen kommen. Ist leider etwas doof gelaufen um aus diesem Test jetzt Ergebnisse abzuleiten.

  7. Der Weg geht doch in die richtige Richtung. Guter Content und aktuelle Webseiten sollen auch belohnt werden. Vielleicht findet dann mal ein Umdenkprozess statt.

  8. Ich sehe es ähnlich wie @Bishop. Noch googled jeder Internetnutzer, Suchmaschinen wie Bing (Das immer besser wird, im Augenblick aber starke Probleme mit Malwarewarnungen hat) haben nichts zu melden.
    Genau wie es zu Facebook keine sichtbare Alternative gibt, verhält es sich zur Zeit noch mit Google.
    Und ich verstehe auch nicht, warum die eigenen Contentseiten in der Suche so weit vorne auftauchen. Vielleicht solls das eigene Ego streicheln. 🙂
    Gruß, Max

  9. Geraldine | August 26, 2012 um 15:02 |

    Ich fürchte auch, dass sich Google da im Wettbewerb langsam selbst zurückwerfen könnte. Zumindest zeitweilig bringt die Konkurrenz in den SERPs deutlich differenziertere Ergebnisse.

  10. Auf meinen Projekten konnte ich nichts festellen. Bei einem Projekt kämpfe ich momentan um Platz 1-3 gegen Ebookers und Swoodoo. Bislang habe ich meistens die Nase vorne.=)

    Beste Grüsse
    Marc

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