Social Network Portale wie MySpace, StudiVZ oder Xing sind in den Zeiten des Web 2.0 die Garanten für Userinteraktion und Zugang zu Usergruppen. Allerdings geben die neusten Zahlen Anlass zur Besorgnis: der Trend nach oben scheint gebrochen.
So berichtete die FAZ unter Berufung auf die aktuellen Zaheln des Statistikdienstes Comscore, dass die Verweildauer in den Netzwerken sinken würde. Bei MySpcae beispielsweise sankd ie Zahl der Minuten die ein User monatlichen im Portal verbrachte von 230 auf 180. Bei Facebook lag das Maximum bei knapp unter 200 Minuten Verweildauer, im Dezember sank die Zahl der Minuten auf 170. Deutsche Portale können davon aber immer noch nur träumen, hier liegen die Zahlen im Bereich von um die 100 Minuten:
- SchülerVZ (111 Minuten)
- StudiVZ (100 Minuten)
- Lokalisten (63 Minuten)
- Xing (40 Minuten)
- MySpace (31 Minuten)
Auch die normalen Zugriffszahlen geben Anlass zur Sorge. So sank die Zahl der Pageimpressionen (PI) im Netzwerk SchuelerVZ im Februar im Vergleich zum Vormonat um mehr als 11 Prozent. Bei StudiVZ fällt der Rückgang nicht ganz so hoch aus, ist aber mit mehr als 7 Prozent immer noch deutlich erkennbar. Auch die Lokalisten mußten einen Rückgang von mehr als 5 Prozent im Vergleich zum Vormonat hinnehmen.
Allerdings gibt es im Febraur bei vielen anderen Portalen auch einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. Durchaus denkbar, dass der Rückgang weniger der Art der Portale geschuldet ist als vielmehr dem aktuellen Trend im Februar. Aber auch das wäre nicht wirklich positiv, hieße es doch, dass die boomenden Social Portale sich nicht mehr länger dem Trend verschließen können und sich stattdessen Einreihen in die Phalanx der normalen Seiten.
Inhaltlich ist insbesondere der Rückgang der Verweildauer in den Portalen nachvollziehbar. User bauen ihr Netzwerk aktiv auf, bis sie einen gewissen Grad der Vernetzung erreicht haben. Dann lässt diese Aktivität nach und müßte durch andere Aktivitäten wie Gruppenzugehörigkeit usw. aufgefangen werden, was aber in vielen Portalen wie StudiVZ nur zufallsbasiert passiert. Tote Gruppen ohne Aktivität gibt es leider viel zu viele – auch ein Zeichen dafür, dass die Nachbetereuung von Usern in den Netzwerken verbesserungswürdig ist.
Interessant wird es sein zu beobachten ob sich der sinkende Trend über das Jahr fortsetzt. Die Userzahlen selbst haben sich ja nicht geändert, lediglich die Aktivität der User ist gesunken. Es ist also für die Netzwerke nach wie vor Möglich die User zu erreichen. Ob sie dafür passende (und attraktive) Konzepte haben ist eine andere Frage.