Statische URL vs. dynamische URL

Der neuste Blogpost im Google Webmaster-Blog hat für einiges Aufsehen gesorgt, immerhin bricht er doch mit der verbreiteten Auffassung, dass statische URLs bei Google Vorteile bringen.

Eine unserer Empfehlungen ist es, die Umwandlung von URLs, damit sie statisch aussehen, zu vermeiden.

Damit stellt man sich so in etwa gegen jedes SEO-Tutorial, denn dort wird in der Regel genau die Umwandlung von dynamischen URLs in „sprechende URLs“ empfohlen.

Ich selbst bin noch etwas unsicher, was genau ich von dem Post halten soll. Im Deutschen wirkt der neuste Google Beitrag reichlich wirr und auch sehr ungenau, denn ein expliziter Grund, warum man keine statische Umschreibung nutzen soll wird leider nicht genannt. Dazu arbeitet der gesamte Text mit sehr vielen „kann“, „sollte“, „könnte“ usw. Formulierungen.

Es scheint mir so, als gäbe es mittlerweile ein Problem für Google bei der Umformatierung. Möglicherweise werden mod_rewrite Varianten derzeit auch von Leuten eingesetzt, die damit nicht so gut klarkommen, mit dem Resultat, dass massive Fehler produziert werden.

Ein Satz aus dem Post scheint in diese Richtung zu zielen:

Es ist ziemlich schwer, eine dynamische URL in richtiger Weise in eine statisch aussehende URL umzuwandeln und diese dann zu pflegen.

Das mag stimmen wenn man diese Umformatierungsregeln selbst zusammenbaut, die meisten CMS (auch zum Beispiel WordPress) haben derartige Formatierungen aber als Standard eingebaut und arbeiten damit auch sehr sicher. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass viele andere Seiten damit ein Problem haben und mit mehrdeutigen Formulierungen arbeiten die eine Seite unter mehreren URLs erreichbar machen. Das wäre dann ein Problem für Google, denn der Index würde dann mit vielen doppelten Seiten vollaufen bzw. der DC Filter hätte einiges zu tun.

Statische URLs sind nach wie vor kein Nachteil, sondern (wie auch Google bestätigt) haben einen Vorteil bei der Wahrnehmung durch die User. Insbesondere finde ich es persönlich immer schöner im und außerhalb der Webseite mit sprechenden URLs zu arbeiten, denn so weiß man bei einem Link sofort was dahinter zu erwarten ist. Aus diesem Grund würde ich trotz des Posts derzeit immer noch auf die Variante der sprechenden URLs setzen zumindest in Systemen wie CMS oder Blogs. Bei Foren zum Beispiel könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass es sich nicht mehr lohnt die URLs umzuformatieren. Dazu fehlen mir derzeit aber noch die Erfahrungswerte.

Im Diskussion-Bereich zu diesen Thema wird im Übrigen bereits darüber spekuliert ob Google mit diesem Hinweis an die dahinterliegenden Strukturen von Webseiten kommen will. Ich befürchte allerdings, Google kennt die Strukturen bereits recht genau.

Noch ein paar mehr Hinweise zu diesem Thema gibt es bei inetzwerk, netgestalter und bei allmers.

2 Kommentare zu "Statische URL vs. dynamische URL"

  1. Hallo,

    ein sehr interessanter Artikel auf Google, wie ich finde. Bedenkt man mal wie viele Leute sich über den besten Link den Kopf zerbrechen und dann kommen sie mit solchen simplen Angaben daher. 😉

    Grüße, Andi

  2. Habe die Mitteilung von Google auch mit Interesse gelesen. Heißt das denn jetzt, dass Keywords in der URL doch keinen Effekt haben? Der Hauptgrund für ModRewrite und Co. ist doch, dass man Suchbegriffe in den URL einbauen kann. Macht das für Google also doch keinen Unterschied?

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  1. Dynamischer Content II

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