kanonische Url (canonical urls) – Den Canonical Tag richtig setzen

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Der Canonical Tag, also die Möglichkeit, ein neues Linkelement für Seiten zu hinterlegen, wurde von Google 2008 eingeführt und ist insbesondere dann wichtig, wenn man Webseiten hat, die gleiche Inhalte unter verschiedenen URLs darstellen. Das kann beispielsweise bei Tabellen-Seiten oft auftreten, die sortiert werden können. Bei Produktlisten kommt dies unter Umständen sehr oft vor. Im Normalfall würde Google solche Webseiten als duplicate Content werten und unter Umständen entsprechend abstrafen.

Um dies zu verhinden gibt es den Canonical Tag. Mit diesem kann man einen canonical URL angeben, die für die Hauptseite steht. Alle weiteren Vairanten dieser Seite mit veränderter URL würde auf diese Hauptseite verweisen und nichtals extra Seite gewertet werden. Für das Linkbuilding ist dies wichtig, denn damit werden auch alle Links der Unterseiten auf die Hauptseite angerechnet. Es wird kein Linkjuice aufgesplittet. In den Serps taucht dann aber auch nur die canonical URL auf, die anderen Unterseiten werden nicht berücksichtigt.

Der Einbau ist dabei sehr einfach. Es reicht eine entsprechende canonical url direkt im Header hinterlegt werden. Der Einbau sieht wie folgt aus:

<link rel="canonical" href="https://www.blogs-optimieren.de">

Google empfiehlt dabei, absolute URLs zu verwenden und keine relativen Pfade. es würden zwar auch relative Pfade gewertet, die Steuerung ist damit aber komplexer weil eventuell die URLs auf verschiedene Verzeichnisebenen zeigen. Es werden auch Ketten von canonical URLs verfolgt, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Google gibt auch hier den Hinweis, dass es besser ist, solche Ketten gar nicht erst aufzubauen sondern direkt auf die korrekte Hauptseite zu verlinken.

Mittlerweile ist es sogar möglich, über Domaingrenzen hinweg solche URLs einzusetzen. In den Webmaster Hilfen schreibt Google dazu:

Kann mit rel=“canonical“ eine kanonische URL in einer völlig anderen Domain vorgeschlagen werden?

In manchen Situationen ist es nicht einfach möglich, Weiterleitungen einzurichten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie mithilfe eines Webservers, der keine serverseitigen Weiterleitungen erstellen kann, zu einem neuen Domain-Namen migrieren müssen. In diesem Fall können Sie das rel="canonical"-Linkelement verwenden, um die genaue URL der zur Indexierung bevorzugten Domain anzugeben. Obwohl das rel="canonical"-Linkelement als Hinweis und nicht als absolute Direktive angesehen wird, versuchen wir, ihm weitestgehend zu folgen.

 
Der größte Unterschied bei dem Redirect per htaccess und dem canonical Tag liegt in der Unverbindlichkeit. Google kann die caninocal URL akzeptieren, muss es aber nicht. Der canonical Tag ist also nur ein Hinweis an Google, während ein redirect verfolgt werden muss.

Canonical Tag – Fehler und Probleme

Insbesondere die Tatsache, das nur die canonical URL in den Serps auftaucht, kann zu Probleme führen. Wenn auf eine falsche URL verlinkt wird, kann dies eine Unterseite aus dem Index nehmen. Bei Einbau des canonical Tags sollte man daher dringend kontrollieren, dass die Weiterleitung korrekt gesetzt wird und es empfiehlt sich auch zu kontrollieren, dass der Tag korrekt durch Google interpretiert wird. Dazu sollte man nach einigen Tagen die SERPs kontrollieren.

Dazu wirkt dieser tag derzeit nur auf Google. Die anderen Suchmaschinen unterstützen diese Konstruktion nicht. Im deutschen Bereich ist das kein problem aber gerade für internationale Seiten kann es an dieser Stelle Probleme geben.

Canonical Tag – die Auswirkungen

Als Webmaster musste man sich bisher auf die Bewertung von Google verlassen, nun kann man über den canonical Tag den Suchmaschinen einen Hinweis geben, welche URL als Original genommen werden soll. Wie gesagt – nur einen Hinweis, die Suchmaschinen müssen sich nicht an die Bewertung halten. So ist es derzeit zum Beispiel noch offen was passiert, wenn hier Seiten miteinander verknüpft werden, die nur wenig Übereinstimmung haben. Theoretisch könnte man so bestimmte Unterseiten unsichtbar für den Nutzer mit Linkpower versorgen.

Google schreibt dazu im Webmasterblog zwar:

Wir tolerieren gewisse geringe Unterschiede – wenn z. B. die Sortier-Reihenfolge in einer Tabelle mit Produkten verschieden ist. Ebenso wissen wir, dass wir die kanonische URL und die Duplikate möglicherweise zu verschiedenen Zeitpunkten crawlen, so dass sich der Inhalt gegebenenfalls geringfügig unterscheidet. Dies ist vollkommen in Ordnung.

Was mir Seiten geschieht die zu sehr unterschiedlich sind wird allerdings nicht erwähnt.

Zur Funktionsweise gibt es bei Seomoz noch einen interessanten Vergleich: Der neue Tag ähnelt in der Funktionsweise einem verdeckten 301 redirect, denn die Power der Seite wird auf eine andere Seite weiter geleitet. Allerdings ist ein normaler redirect eine eindeutige Anweisung an die Suchmaschinen, die keine Toleranz zulässt. Das kanonische Tag dagegen ist nur ein Hinweis für die Suchmaschinen. Dazu kann mit einem 301 redirect jede beliebige Seite umgelenkt werden während es zumindest bei Google so zu sein scheint, dass hier nur ähnliche Seiten akzeptiert werden.

Für die Nutzung gibt es auch ein englisches Video von Matt Cutts:

Mehr dazu bei Golem und in der englischen Wikipedia.

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12 Kommentare zu "kanonische Url (canonical urls) – Den Canonical Tag richtig setzen"

  1. Guter Beitrag – hat etwas Licht ins Dunkel gebracht.

  2. Ich glaube Google kann Seiteninternen DC mittlerweile ganz gut erkennen und wird diesen nicht abwerten oder irgendwie sanktionieren. Warum auch? Hat ja niemand etwas davon und böse Absichten stecken in den meisten Fällen ja auch nicht dahinter.

  3. Ich denke auch, dass Google den internen DC schon einigermaßen gut erkennt. Aber die zusätzliche Einbringung des canonical-Tags halte ich dennoch für sinnvoll und schaden tut’s ja nicht 😉

  4. Juergen | Juni 23, 2010 um 8:49 |

    Also zur Erkennung… Bei G habe ich in den WMT’s Hinweise auf doppelte Meta Beschreibungen, doppelte Titel,… Es ist aber immer die gleichge Datei, mal mit/ohne www, mal irgendwo Großschreibung, oder Parameter, wo ich nicht weiß, wo die herkommen.

    Also ich habe an den Fähigkeiten bei internem DC so meine Zweifel…

  5. Irgendwie ist die Funktion völlig in Vergessenheit geraten, oder seh ich das falsch?

    Bisher war die Zuteilung der passenden Content-Seite aber dank Ping-Diensten und co. immer so perfekt, dass ich keine Veranlassung sehe, mir die Mühe zu machen.

  6. Alexander | April 20, 2011 um 10:04 |

    Sehr interessanter Beitrag. Besonders wenn man mehrer Domains zum gleichen Content aufbauen will

  7. Manchmal ist es nicht verkehrt einen Text nochmal zu lesen und ggfs. Tippfehler und Flüchtigkeitsfehler zu entfernen…

  8. Danke für den Hinweis, ich werde bei Gelegenheit nochmal drüber schauen.

  9. Und nicht vergessen sollte man das Paginierte Seiten nicht noindex, follow UND den Canonical Tag drin haben. beides ist nicht gut.

  10. Perfekt, als SEO Freelancer kann ich die Infos gebrauchen!

  11. Ein älterer Beitrag, dennoch topaktuell. Gerade auch der Canonical-Tag ist im SEO-Bereich sehr wichtig und kann, richtig angewendet, extrem viel bewirken. Umgekehrt natürlich genau so. Vielen Dank!

  12. Danke für den aufschlussreichen Artikel. Er ist zwar schon etwas älter aber ist auch heute noch aktuell. Ich konnte immer noch einiges lernen.

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