Der Start von Google Streetview in UK am Wochenende hat für Einiges an Schlagzeilen gesorgt, denn es gab Fotos mit zumindest fragwürdigen Inhalten. Streetview steht aus datenschutzrechtlicher Sicht ohnehin immer unter besonderer Beobachtung, wenn dann noch Besuchern von Sexshop, Betrunkene und nackte Kinder auf den Fotos auftauchen ist das Wasser auf die Mühlen der Gegner des Dienstes.
Zwar reagiert Google bereits aktuell auf die Bedenken – immerhin werden Gesichter verpixelt und ebenso Nummernschilder, der Alorithmus dafür scheint aber nicht immer perfekt zu arbeiten. Googl spricht zwar von einer Raten von 99.9 Prozent der korrekten Verpixelung derartig hohe Zahlen erinnern mich immer an die Wahlergebnisse der SED – entsprechend mißtrauisch stehe ich dem gegenüber.
Letztendlich hat Google wieder einmal das Problem, dass einen absolute Erkennung von Mustern per Script wahrscheinlich nicht möglich ist. Wie es auch in den Suchergebnissen ab und an Probleme mit Spamseiten etc. gibt wird es auch bei Streetview immer mal wieder Situationen geben, die eben nicht erfasst werden.
Google selbst scheint sich dieses Problems bewußt, ein Sprecher von Google sagte zum Start von Streetview:
„We have received a few removals in the last 24 hours but it is less than expected.“
Es wurden also mehr Widersprüche erwartet. offensichtlich wohl auch weil man die eigene Fehlertoleranz kennt. Das es bisher weniger sind liegt sicher auch daran, dass nur die wenigsten bei Streetview gezielt nach sich selbst suchen werden.
Wie die Umsetzung in Deutschland aussehen wird ist noch unklar. Eine Aussage des Datenschutzbeauftragen Peter Schaar gegenüber dem Spiegel stimmt mich allerdings optimistisch:
„Wenn jedoch wirklich keine Menschen mehr identifizierbar sind und Kfz-Kennzeichen nicht erkannt werden können, habe ich keine datenschutzrechtlichen Bedenken dagegen, dass Bilder, die von einer öffentlichen Straße aus gemacht wurden, im Internet veröffentlicht werden.“
Identifizierbar heißt in dem Zusammenhang nämlich nicht nur verpixelte Gesichter sondern auch aus dem Zusammenhang darf nicht erkennbar sein, wer dort abgebildet ist. Ein Hausbesitzer vor seinem Haus im Vorgarten könnte sonst nälmlich von Nachbarn problemlos erkannt werden – auch mit verpixelten Gesicht.
Wahrscheinlich wäre es für die Zukunft von Streetview am besten, die Menschen gar nicht mehr abzubilden. Ich weiß nicht ob es die Technik schon erlaubt die Menschen herauszunehmen und mit Hintergrund zu ersetzen – datenschutzrechtlich wären damit aber auf jeden Fall eine Menge Problem gelöst.
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