Im Abakus-Forum gibt es derzeit eine interessante Diskussion über den Einsatz von Affiliate-Programmen aus Sicht eines Publishers. Viele Webmaster scheinen von den Umsatzmöglichkeiten per Affiliate-Programmen nicht mehr wirklich überzeugt zu sein und ziehen andere Formen der Refinanzierung vor.
Die Gründe dafür liegen meist in der Natur des Affiliate-Marketings begründet: Provisionen gibt es nur, wenn Kunden Produkte kaufen oder sich irgendwo anmelden. Das funktioniert aber nur, wenn man auch eine Zielgruppe hat, die tatsächlich etwas kaufen möchte. Es gibt genug Portale im Internet, die richten sich nur an User, die Informationen suchen. Newsportale, Wissensdatenbanken, Rezepte-Seiten – Nutzer kommen auf diese Seiten, weil sie bestimmte Inhalte suchen und wollen eigentlich nichts kaufen. Wenn es bei einer solche Webseite tatsächlich zu einer Conversion in Form eines Leads oder Sales kommen sollte, dann nur nebenbei und eher zufällig. Für die systematische Vermarktung per Affiliate-Marketing in großer Form eignen sich solche Seiten nicht. Allerdings gibt es auch nur wenige Alternativen die wirklich ein Mehr an Einnahmen bieten könnten.
Darüber hinaus dürften auch die Erwartungen vieler Webmaster einfach zu hoch sein. TKP von unter einem Euro gelten schon beinahe als Versagen – alles unter fünfstelligen Einnahmen im Monat wird gar nicht erst genommen. Dabei ist es gerade im Community-Bereich extrem schwer hohe TKPs zu bekommen. Vergleicht man die Interneteinnahmen mit einem normalen Job – bei dem man für 160 Arbeitsstunden im Monat vielleicht 2.000 bis 3.000 Euro bekommt – wird eigentlich schnell klar was man mit einer Webseite in die man 3-5 Stunden pro Woche steckt, erwarten sollte.
Insofern gibt es genug Gründe warum Affiliate Marketing auf bestimmten Seiten kaum oder nur schlecht funktioniert. Deswegen die Systemfrage zu Stellen ist aber imho auch übertrieben- aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das Affiliate Marketing funktioniert – aber eben auch bei mir nicht auf jeder Seite 🙂
Man kann auch nicht erwarten (wie viele es tun) das man einfach alle Möglichen Programme irgendwo reinpackt und gut ist. Es funktioniert wenn man dementsrechend auch das drumrum baut. Ich selber nutze teils auch Affiliate Programme, allerdings auch nicht wirklich „richtig“. Das weiß ich und deshalb rechne ich auch nicht mit viel dadurch, wenn dann mal was zustande kommt freu ich mich. Wie Du schon sagst 3-4 Stunden in der Woche sind (meist) nicht genug. Allerdings, wenn man sich in diesen 3-4 Stunden wirklich nur darauf konzentriert und auch die Zielgruppe beachtet lassen sich durchaus auch so (wenn auch kleine) Erfolge erziehlen.
Von einem Affiliate erwarte ich einen Seitenbetreiber, der nicht nur nebenher das große Geld verdienen will. Richtiges Engagement sieht man selten. Ohne tägliche Seitenarbeit wird das nichts – man kann sich die Mühe auch gleich sparen.
Content is King! Ohne Content kein qualifiziertes Publikum. In Sachen Usability sind die meisten Affiliate Seiten eh weit entfernt. Wo ist der Gedanke den User auf sein Bedürfnis hin zu lenken? Sollte das nicht die Aufgabe einer Seite sein, die vornehmlich zum „Geldverdienen“ gemacht ist? Das Internet steht nicht mehr in den Anfängen – leider zeigen viele Affiliates aber, dass sie sich nicht mit bewegt haben. Und das ist auch ein Opfer der investierten Zeit…….
In einigen Bereichen der Affiliate ist die Konkurrenz ziemlich groß und in anderen Bereichen ist noch was zu holen. Ich denke da mal an Gutschein Blogs oder DSL Vergleiche, die Konkurrenz ist riesig in diesem Bereichen da muss man schon innovativ sein um dort noch ne Mark zu machen. Ich schließe mich Tom an und sage Content is King! Man muss natürlich auch noch was anderes bieten u msich abzuheben.
Es gibt so viele Bereiche wo es noch viel Luft gibt und ich weis aus sicherer Quelle, dass ein engagierter Publisher auf offene Ohren bei Merchants trifft. Nur ist das heute kaum noch der Fall. Eine Webseite die vom ersten Moment an aussieht, als sei sie ein Produkt zeitlicher Knappheit, bekommt nicht sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Auch die Masche „Ich verbessere etwas, wenn ich mehr Geld dafür bekomme“ ist ein wenig dreist. Vorleistung ist Sache des Publishers. Das Thema – „mit tausend kleinst Webseiten Cookies streuen“ wie Affiliate Marketing heute funktioniert kann und wird langfristig nicht funktionieren.
Also liebe Publisher, zeigt Mut und Durchsetzungskraft. Und vorallem, lasst euch nicht zuviel von den Netzwerken leiten – sucht den direkten Kontakt zu den Merchants mit bodenständigen Ideen die auch umsetzbar sind.
Bislang sind bei mir die Affiliate Sachen auch nicht wirklich gelaufen. Einfach nur den einen oder anderen Banner auf die Seite klatschen und der Dinge harren, bringt halt dann auch meist den Erfolg, den es verdient, nämlich keinen.
Ich denke für solche Seiten (Communities, Lexika usw.) kommt nur PPV in Frage. Es ist doch nur natürlich, dass PPS da oftmals nicht funktionieren kann. Ich denke, wenn sich die Webmaster darauf einstellen, dass sie keine Produkte verkaufen können, sondern nur ein Image weitergeben können, werden sich für diese auch Möglichkeiten ergeben.
Der ein oder andere mag das schon schaffen, allerdings ist es für die Masse der Websites noch schwer zu lösen. Doch das Web entwickelt sich. Ich hoffe darauf, dass es mehr und mehr Firmen die positiven Effekte, die ein solches Branding haben kann, erkennen.
Da bin ich voll und ganz bei webSimon. Selbst Brandingmaßnahmen werden erkannt und auch unterstützt. Dazu ist es aber notwendig ein Banner wirklich und an einer geeigneten Stelle zu plazieren. PPV hat in den letzten Jahren leider gezeigt, dass die Qualität des Traffics stetig abnahm. Als Merchant würde ich selbst nur unter strengen Bedingungen so ein Modell erwägen und genehmigen. Neben PPS gibts ja noch PPL.
Neben den technischen Hürden sehe ich ein, dass es nicht einfach ist seine eigene Webseite erstmal bekannt zu machen. Denn ohne Bekanntheit keine Besucher. Aber selbst hier sind kreative Ideen der Schlüssel und auch meist mit nur wenigen Kosten verbunden.
Ich wundere mich an der Stelle immer, das für Werbung im Fernsehen nach wie vor Unsummen ausgegeben werden, obwohl hier auch nur marginale PErformace Effekte nachzuweisen sind. In dem Bereich geht es auch fast nur um Branding und Image – aufs Web hat sich das bislang aber nicht übertragen 🙁
Das Fernsehen ist nunmal ein Medium mit noch hoher Beliebtheit da es einfach ist und nicht getan werden muss außer zu zappen. Im Internet kann man Werbung gut umgehen bzw. lernt diese auszublenden. Relevante und gut platzierte Werbung dahin wird auch im Internet wahrgenommen! Brandingeffekte sind nunmal im TV am größten da dort die Werbung lauthals schreit. Im Internet ist „laute“ Werbung oft verpönt denn es wird noch immer als ein Platz der Ruhe und Anonymität angesehen – eine Hürde für alle die mit Werbung im www arbeiten.
Affiliate-Marketing kann sich durchaus lohnen, wenn man entsprechend „konvertierungsbereite“ Besucher auf seiner Seite hat. Im Ergebnis bemühen sich dann natürlich alle um die gleichen Keywords, so daß der Konkurrenzkampf eher noch härter wird. Mit eher unspezifischem Traffic sind die Ergenisse allerdings zugegebenermaßen sehr bescheiden. Da braucht es schon sehr hohe Besucherzahlen, um relevante Zahlen zu erreichen.
Das entprechende Budget vorausgesetzt scheint sich TV-Werbung allerdings zu lohnen. Einer der bekannten Anbieter hatte mal eine Badge auf seiner Seite, wieviele Anfragen bereits gestellt wurden – das sind Zahlen, von denen die meisten nur träumen können…
Hallo zusammen,
ich denke, die Kunst, Affiliate-Marketing rentabel zu nutzen, liegt darin, nicht erst eine Seite zu einem Thema, das einem selbst gefällt, aufzubauen, sondern erst mal zu schauen, welches Thema einer bestimmten Zielgruppe gefällt. Dann nach Nischen suchen und sich in das entsprechende Thema einarbeiten. Meiner Meinung sollte man erst dann eine Seite um das Thema bauen und schauen, welcher Content wie sinnvoll für die Zielgruppe bereit gestellt wird. Ich denke, dann lässt sich Affiliate-Marketing auch rentabel einsetzen.
Gruß Don_M
Affiliate lässt sich nunmal nicht kalkulieren, da es vom User abhängt, ob er kauft oder nicht. Sich um „kaufbereite“ User zu bemühen, ist Unsinn, denn diejenigen, die etwas kaufen möchten, gehen direkt dahin, wo sie es kaufen können – der Umweg über ein Affilate-Banner ist eher die Ausnahme.
Das Problem ist, dass es viele viele Publisher gibt, die mit viel viel Aufwand (oder viel viel Reichweite) recht wenige Umsätze generieren. Dagegen liefern eben diese Publisher die Werbeleistung an sich (Information) kostenlos. Es findet fast keine Wirtschaftlichkeitsanalyse statt (mit allen Kostenfaktoren inklusive Personalaufwand). Würden das alle Publisher tun, würde es entweder sehr viel weniger Publisher geben oder eben sehr viel weniger Affiliate-Werbemittel im Internet.
Meine These: Affiliates lohnen sich zwar für den Merchant, für den Publisher hingegen nur sehr sehr selten. Dennoch versuchen es genug Publisher, so dass der Merchant unterm Strich zufrieden sein kann.
Gruß, Tom