Aufgrund einer aktuellen Diskussion im Abakus-Forum habe ich mich auf die Suche nach Quellen von Klickraten-Angaben im Netz gemacht über die man schätzungsweise den Traffic auf den einzelnen Positionen in den Serps ermitteln kann. Dabei bin ich auf drei Quellen gestoßen von denen zwei (Sistrix und Worldnews) auf den AOL-Datensätzen basieren, während die Daten von Redseo aus einer Studie der Cornell University kommen.
Die Daten im Vergleich:
Position | Redseo | Sistrix | Worldnews |
1 | 56% | 42% | 47% |
2 | 13% | 12% | 13% |
3 | 10% | 8% | 10% |
4 | 4% | 6% | 7% |
5 | 5% | 5% | 6% |
6 | 3% | 4% | 5% |
7 | 0.5% | 3% | 4% |
8 | 3% | 3% | 3% |
9 | 2% | 3% | 3% |
10 | 3% | 3% | 3% |
(Sistrix hat die ersten 15 Ergebnisse prozentual angegeben, deshalb fallen diese Prozentzahlen etwas niedriger aus, ansonsten wurden die Ergebnisse gerundet)
Was die Aussagekraft und Aktualität dieser Daten betrifft sollte man aber vorsichtig sein. Mittlerweile sind nur noch in den wenigsten Fällen 10 Suchergebnisse untereinander auf einer Seite.
Adwords Adwords Anzeigen die neben und insbesondere über den Serps stehen dürften die Klickraten insgesamt etwas absenken. Vollkommen logisch, denn wenn mehr Ergebnisse präsentiert werden verteilen sich die Klicks insgesamt auch auf mehr Ergebnisse. Bei Adwords-Anzeigen die über den Serps stehen dürfte dieser Effekt besonders deutlich sein. Viele User erkennen diese Anzeigen nicht als Werbung – was bedeutet, das ein Platz1 in den organischen Serps mit 3 Adwords Anzeigen darüber real auf Position 4 stehen würde (mir der entsprechend geringeren Klickrate).
Sitelinks Google versieht bei Topergebnisse die Pos1 mit zusätzlichen Links. Das bedeutet im Endeffekt, diese Position bekommt noch mehr Platz und noch mehr Aufmerksamkeit in den Serps – was eine zusätzliche Erhöhung der Klickrate auf Pos1 zur Folge haben dürfte, einhergehend mit einer Absenkung der Klickraten auf den andere Positionen.
Google Maps Bei Ergebnissen, die geografisch bestimmbar sind blendet Google häufig einen Auschnitt von Google Maps ein mit zusätzlichen Suchergebnissen daneben. Hier ist zu erwarten, dass die Grafik einen großen Teil der Klicks auf sich zieht, die Klickraten der anderen Ergebnisse wären dementsprechend geringer.
Ingesamt wäre es schön mal aktuelle Ergebnisse zu den verschiedenen Arten der Serps zu sehen. Vielleicht gibt es ja bald einige entsprechende Studien.
Der BVDW hat zu diesem Thema unlängst eine Eytracking-Studie veröffentlicht. U.a. anhand von Heatmaps kann man sehr schön die Aufmerksamkeitsverteilung auf die Suchergebnisse nachvollziehen. Auch die in Deinem Beitrag angesprochenen Effekte mit Google Maps und Sitelinks werden untersucht. Kernaussage: „Nutzer orientieren sich zunächst – unabhängig ob Sponsored oder organisch – durchgehend an den ersten drei Ergebnissen; alle anderen Elemente werden erst später betrachtet.“ Link zur Studie: http://www.bvdw-sem.de/eyetracking.php