Dont panic – Websitespeed als Rankingfaktor

Nach vielen Gerüchten ist es nun offiziell: Google wertet die Ladezeit einer Webseite als einen Rankingfaktor bei der Bestimmung der Suchergebnisse. Dies wurde gestern im Webmaster Blog von Google verkündet, zusammen mit einigen Hinweisen wie der Faktor wirkt. Allerdings gibt es zu den genauen Auswirkungen derzeit noch keine Informationen.

Derzeit ist der neue Faktor auch nur bei Abfragen unter Google.com online, für deutsche Seiten dürfte es allerdings auch nicht mehr lange dauern bis die Ladezeit als Faktor mit berechnet wird. Wie erwartet ist der Einfluss der Ladezeit dabei eher gering. Google selbst schreibt, dass die Beurteilung der Relevanz einer Seite nach wie vor deutlich höher gewichtet wird als die Ladezeit.

Zu den Auswirkungen gibt es verschiedene Spekualtionen. Sistrix schreibt von einem Wert von 1,5 Sekunden als Grenze zwischen guter und schlechter Ladezeit. Der Wert scheint direkt aus der Anzeige des Google Webmastertools übernommen und ich glaube nicht, dass dieser Wert tatsächlich eine Rolle spielt, denn er ist in den WMT lediglich eine Vergleichsangabe. Google bildet dabei das 20 Prozent Quartil der schnellsten Seiten ab – aber dieser Wert ist dynamisch und richtet sich nach den Ladezeiten aller Seiten. Würden alle ihre Seiten schneller machen würde dieser Wert absinken, weil er immer genau so definiert ist, dass er die 20 Prozent der schnellsten Seiten im Netz vom Rest abgrenzt. Nach dieser Definition würden stets die restlichen 80 Prozent aller Webseiten Nachteile aus diesem Faktor haben, egal wie schnell ihre Webseiten tatsächlich laden. Für das Ranking ist das eher wenig aussagekräftig.

Auch das Ende der Bilder im Internet würde ich (anders als bei Tagseoblog) so noch nicht ausrufen. Google selbst spricht davon, dass derzeit nur ca. 1 Prozent aller Anfragen durch diese Faktor mit beeinflusst werden. Das spricht gegen einen linearen Einfluss dieses Faktors, denn dann müßte er bei allen Querys mit auftauchen. Stattdessen scheint es eher so zu sein, dass der Faktor nur Einfluss hat wenn bestimmte Schwellenwerte unterschritten oder eventuell auch überschritten werden. Nur wenn eine Seite besonders langsam lädt gibt es negative Auswirkungen, bei besonders schnellen Seiten eventuell soagr ein Rankingplus. Alle anderen Seiten zwischen diesen Schwellenwerten werden nicht von diesem Faktor beeinflusst. Ein Bild mehr oder weniger auf einer Seite macht also keinen Unterschied, es sei denn man übertreibt es und überschreitet den Schwellenwert.

Vor diesem Hintergrund möchte ich auch nochmal auf Google Adwords hinweisen. Hier ist die Ladezeit der Landingpage schon länger ein Faktor – die Auswirkungen sind aber bestenfalls marginal. Und auch hier arbeitet Google mit einem abgestuften System bei dem nur schnelle und sehr langsame Seiten überhaupt beeinflusst werden.

Vor diesem Hintergrund: Man sollte die Ladezeit der eigenen Seiten durchaus im Auge behalten – Panik deswegen braucht aber niemand zu schieben.

1 Kommentar zu "Dont panic – Websitespeed als Rankingfaktor"

  1. Genau Deinen Ansatz mit dem „Schwellwert“ ist auch meiner Meinung nach das ausschlaggebende. Nun ja wir werden sehen.

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